Weltalla – diva https://diva.copyriot.com die elevantisierten Wed, 17 Jun 2020 00:10:38 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6 https://diva.copyriot.com/wp-content/uploads/2020/03/cropped-IMG_25630320_164157-scaled-2-32x32.jpg Weltalla – diva https://diva.copyriot.com 32 32 Goetterdaemmerung https://diva.copyriot.com/2020/06/17/goetterdaemmerung/ Wed, 17 Jun 2020 00:09:32 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=444 Aus Goettern werden Menschen. Die Erkenntnis wiegt schwer. So dermassen tonnenmaessig und irrsinnig schwer, das Christian D., der Verkuender des Virus, erst kuerzlich medial zu Hack verarbeitet und oeffentlich gegrillt wurde. Eben noch Virus-Gott in Weiss – jetzt der letzte Virus-Depp. Das Virus taugt nix mehr zur Auflagensteigerung fuer das Massenblatt No.I in Deutschland. Also wird Christian D. kurz mal in die Pfanne gehauen. Das erfreut das BILD lesende Volk. Soll das Virus ihn holen! Jetzt sind alle irgendwie erleichtert. locker, luftig und frei von jeder Erkenntnis.

Zumindest im Ausland bringt das Virus noch Leistung. Erfrischend die Live-Berichterstattung aus u.s.-amerikanischen Staedten. Das Feuerrot der Brandstiftungen bietet ein beeindruckendes Schauspiel. Trauriger Anlass ist eine Bild-Sequenz, die 4 Angehoerige eines systemrelevanten Berufs bei der Ausuebung ihrer Taetigkeit zeigt. Wir wissen jetzt wieviel ein Menschenleben in den U.S.A. wert ist – wenn man die falsche Hautfarbe im falschen Stadtteil hat – 20 Dollar.

‚I can not breathe.‘ Das Zitat klingt stark nach einer Allegorie fuer das Feulletion. Fehlt nur noch der Regenwald in Flammen – die Lunge der Welt brennt! Geht noch mehr Drama? Sehr viele Phrasen, wurden im letzten Quartal, in sehr kurzer Zeit, verbrannt. Eine mediale Atempause sei uns gegoennt, bei so viel erhoehter Puls der Zeit. Auch dieser Blog sehnt sich retour in den Pseudo-Zyklus aus Konsum und Spektakel. Das Virus als Sinnersatz fuer alle und alles ist passe – bleib gesund als neue Grussformel ist out – wo ist der naexte Kippenautomat?

Beim Erste-Hilfe-Einsatz gilt, wer laut schreit, lebt noch. Das kritische Drama spielt sich in in aller Stille ab. So schlecht kann es den Maerkten nicht gehen – sie schreien noch. Demnaext regnet es Geld – staatliches Manna – vom Himmel. Der Staat als Gott, der die Maerkte durch die Wueste fuehrt.

Geadelt vom Stellverteter Gottes auf Erden wurde auch kuerzlich eine Forderung, die seit Dekaden durch die politischen Debatten, als fernes Utopia, irrlichtert. Bedingungsloses Mindesteinkommen. Existenzlohn. Buergergeld. Das Kind hat viele Namen. Von Neoliberalen bis Linksradikalen wurde es auf den Trohn gehoben und mit Eigenschaften versehen. Es ist als Couch-Potato verschrien. Massenuntauglich. Nicht vermittelbar. Eine faule Sau! Das ist wie ein Talent, das stets gelobt wird, aber nie zur Geltung kommt.

Nun wurde das bedingungslose Mindesteinkommen, Virus sei Dank, als Sturzgeburt global zur Welt gebracht. Weniger zum Wohl der Menschen, sondern mehr zur Beruhigung der Maerkte. Demnaext verschwindet das Krueppelkind der Soziologie dann wieder im Aktenschrank fuer den Notfallplan.

Der Mensch – des Menschen Freund? Das waere mal was Neues! Seit Bismarck dient Sozialgesetzgebung in Deutschland als Klassenkampf von Oben. Dem kapitalistischen Geist, der stets rechnet und auf Geldvermehrung aus ist, kommt es nicht in den Sinn, ohne Gegenleistung, Geld zu verschenken. Papst Franziskus sprach auch sehr vorsichtig von einem ‚vielleicht‘ waere es an der Zeit, als er die Forderung unterstuetzte.

An guten Ideen mangelt es bekanntlich nicht. Oft fehlt es nur am revolutionaeren Funken. der auf die Massen ueberspringt. Vielleicht waere es auch an der Zeit den kapitalistischen Geist ins Weltall zu schiessen? Das ist zumindest eine Idee oder ein Gedanke, der sich mehr lohnt und etwas weniger gottgegeben nach Almosen klingt, sondern mehr down to earth und menschenfreundlich nach das grosse Los und 6 Richtige fuer Alle.

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Teil XIIII? Sie werdens nicht bereun! https://diva.copyriot.com/2020/05/24/teil-xiiii-sie-werdens-nicht-bereun/ Sun, 24 May 2020 21:59:19 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=439 Der gewaltige Soundteppich einer dystopischen Gewitterorgel drang Schallwelle auf Schallwelle durch die Nacht. Es folgte eine Schrecksekunde lang nichts ausser Stille. Am Horizont irrten Lichter. Wind rauschte im Blaetterdach. Blitze donnerten entfernt. Ein paar Regentropfen fielen zu Boden. Schrille Vogelschreie ertoenten und Hunde klaefften um die Wette. Meeresrauschen. Wellenklang. Illuminierte Fischerboote. Palmenstauden. Nachtwind. Die Energie der Sonneneinstrahlung, die die Erde wie einen Radiator erhitzte, pulsierte in der Nacht.

Die Wege des Herren sind unergruendlich. Der liebe Gott liess sich nicht in die Karte schauen. Er schwieg und setzte sich barfuss und in Shorts auf sein motor bike und zischte durch den Nachtwind auf den naexten view point. Dort gab es, hoch oben entlegen und auf einsamen Wegen, steile Treppen bergauf, eine chill out aerea mit Partybeleuchtung und Kuehlschrank. Hier nahm sich der liebe Gott eine time out, chillte, relaxte, entspannte, liess es gut sein und sich gut gehen, zaehlte die Sterne, glotzte den Mond an, droehnte sich mit einheimischen Produkten und Bier aus dem Kuehlschrank zu. O,33er Chang Bier Dosen classic auf Ex per Strohhalm mit der Doppeldroehnung. Er klimperte und improvisierte auf seiner Weltrettungsmaschine. Besser gesagt: Weltverbesserungsmaschine. Keine Hammond-Orgel, sondern eine schlichte E-Gitarre. Den Verstaerker, seine dystopische Gewitterorgel, stellte er aus. Wozu noch mehr Krach veranstalten? Es gab bereits genug Radau! Mit einer Gitarre laesst sich die Welt zwar nicht retten, aber zumindest temporaer minimal verbessern.

Dem Schoepfer der Welt war seine eigene Schoepfung gerade mal ziemlich scheissegal. There is no alternative? There is an alternative! Wer den Zeit-Raum-Faktor richtig berechnet, erhaelt Zutritt in eine andere Dimension. Gott ginste diabolisch. FUCK THE WORLD! F.T.W.!!!! No way out? Pustekuchen! Exit! Die Rest-Menschheit – chronisch abgelenkt – staendig auf den falschen Knoepfen rumdrueckend – zeigte er mal so ganz nebenbei den dicken fetten FuckOff/FuckYou-Stinkefinger! Er zischte ein weiteres Bier und klimperte und improvisierte auf seiner Gitarre. Der liebe Gott hatte nur seine kleine Melodie im Kopf: Die Welt ist rund. Die Welt ist bunt. Die Welt ist blau. Die Welt ist schlau. Die Welt ist grau. Die Welt ist miau! Die Welt ist yeah! Die Welt ist baeh!

Gott hielt Empfang. Wie ueblich baumelte er in der Haengematte, knackte Kokusnuesse und spielte mit seinem EyePhone. Die Massen standen nicht gerade Schlange. Fuer heute hatten sich Angela Merkel und Donald Trump angesagt. Gott war nicht sonderlich in Bestform. Der kleine multitoxische Drogenexzess von gestern lag noch auf seiner Schaedeldecke. Auch Angela Merkel und Donald Trump hatten schon mal bessere Tage gesehen. Zum Fruehstueck gab es wieder Instant-Noodle-Soup und Instant-Coffee. Nicht wirklich der kulinarische Hammer. Schroeder und Putin setzten ihren Trink-Sport-Marathon fort. Auch kein erhebender Anblick am fruehen Morgen. Donald wirkte seltsam starr. Er hatte seinen Medikamenten-Cocktail scheinbar falsch dosiert. Oder hatte er wieder vergesen auf den Beipackzettel mit den Risiken und Nebenwirkungen zu sehen? Sein Motto hiess: viel hilft viel! Im Moment hoerte er gerade die Engel singen. Irgendwie war er im falschen Film. Ein maechtiges Halelujah bliess durch sein Gehirn.

Mit Angela gab es keine Probleme. Nach ein wenig Geplaenkel und small talk ueber dies und das, uebergab der liebe Gott ihr den gewuenschten Koffer. Sichtlich zufrieden zog sie ab. Das war definitiv der Tag von Angela Merkel. Donald Trump war da schon eine andere Liga. Gott sprach mit Engelszungen auf ihn ein. Er hatte zur Vorbereitung auf das Meeting einen psychologischen Ratgeber im Umgang mit schweren Faellen von krankhaften Narzismus gelesen. Bester Praesident alles Zeitzonen! Weltallgalaktisch. Supergigantisch. Megafantastisch. Sorry! Es gaebe eventual noch eine kleine Kleinigkeit die seiner Wiederwahl im November moeglicherweise im Weg stehen koennte? Er koennte, sollte, muesste sich vielleicht 1 -2 bessere Berater suchen? Er habe auch bereits mit Bernie Sanders wegen dem Job als Vize-Praesi telefoniert? Auch Michelle Obama sitzt mit im Boot als zukuenftige Gesundheitsministerin? Es gibt dafuer aber eine klitze kleine Bedingung: Maskenpflicht und Twitterverbot fuer Donald? Das ist ja nix! Das geht doch noch? Als Alternative haette er auch noch einen super Job als english teacher in Bangkok im Angebot?!

Gott oeffnete die Augen. Er hatte die schlechte Angewohnheit bei laengeren Vortraegen die Augen zusammenzukneifen. Erst jetzt betrachtete er seinen Kandidaten etwas genauer und bemerkte das irgendetwas gerade verdammt schief lief. Mist! Der Praesident der Vereinigten Staaten von Amerika, gods own country, war erfolgreich ins Nirvana abgedriftet. Fuer Donald fiel nonstop Manna vom Himmel. Der liebe Gott orderte Jesus, Allah, Mohamed und Lord Buddha zur Beratung und Begutachtung an. Da half nix! Der Klassiker! Mittelschwere bis extraharte Religionspsychose. Donald war auserwaehlt und hatte Visionen. Nun ja! Was solls? Who cares? Das kam in den besten Familys vor. Donald wird sich schon wieder einkriegen. Da muss dann spaeter wohl Naphta ran und nachverhandeln? Fuer heute war die Besuchzeit beim lieben Gott zumindest beendet.

Am Abend zur Bye-Bye-Karaoke-Party am beach war Donald dann wieder ganz der Alte. Er hatte einen Fimriss. O.K.? Das war great. Er war great. Sein Smoking war great. Alles war great. Angela Merkel sah auch maechtig schick aus in wallender Abendrobe. Angie war so was von der Superstar des Abends mit ihrem formvollendeten Edith Piaf Vortag: ‚No! Je ne regrette rien!‘ Selbst Gerhard Schroeder war von den Socken. Hatte die EU doch noch eine Chance? Lord Buddha rundete den Abend ab mit dem Morrissey-Hit ‚There’s a light that never goes out‘: ‚I want to see people. I want to go out!‘ traellerte er. Das war soooo schoen! Alle bekamen feuchte Augen. Dann holte Lord Buddha noch Minife, Noi und Deniz auf die Buehne fuer den ultimativen ‚The Smiths‘-Klassiker: ‚Panic in the streets of London. Panic in the streets of Birmingham. And I wonder, wonder, wonder…..burn down the disco! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ!‘ Voila! Das war die perfekte Harmony-Family-Love-Party. Love is the Law. Liebe sei das ganze Gesetz.

Der liebe Gott bestellte am naexten Morgen Mohamed, Allah und Jesus zum Morgenreport: ‚Fuer die Weltrettungsmaschine fehlt das entscheidende Element: Zeit. Die Weltrettung wird folglich verschoben auf 2023. Dann ist Greta Thunberg auch volljaehrig. Fuer die naexten 2 Jahre verpissen wir uns in eine andere Dimension‘. Dann zitierte er noch Eric Burdon and the Animals: ‚We gotta get our of this place cause girl there’s a better life for me and you“. Das Argument zog. Alle waren sich einig. Wozu sich selber quaelen und leiden, wenn es auch easy going geht? Am beach sagten sie noch kurz Tschuess an den Rest: ‚Wir zischen ab in eine bessere Welt. Dort sind Eltern lernwillig und Schule und Hausaufgaben fuer Kinder keine gefuehlte Folter. Ihr muesst leider hier bleiben. Zutritt nur fuer Einhoerner. Beach ist ja auch o.k.‘ Dann verwandelten sich Allah, Jesus, Mohamed und der liebe Gott in bunte Einhoerner und zischten auf Fluegeln ab.

„Wow! Nicht schlecht!‘ kommentierte Deniz. Auch Noi war begeistert:’Yo! Coole Show!‘ Nur Minife sagte nix. Sie freute sich! Sie freute sich! Sie freute sich! Sie freute sich auf ganz viele Sandburgen! Lord Buddha blieb als Notbesatzung. Auch Naphta und die Naphta-Pampa kamen vorbei. Es gab einen krassen Kochwettbewerb mit jeder Menge kulinarische Highlights am laufenden Band. Nur Deniz nevte manchmal, weil er staendig damit anfing, das er auf den Markt fahren will und frische Fische holen fuer eine Grill-Party. Und Greta Thunberg? Der ging es gut. Morgens sah man sie immer am Seven Eleven Supermarkt von Ban Krut mit Jack aus Austria rumhaengen. Jack fruehstueckte mit gekuehlten Big Chang Bier in der Hand. Greta schluefte Instant-Soup und Ice-Coffee aus der Dose. In der Ferne hoerte man die Lautsprecherdurchsage vom Bahnhof. Greta liess alle Zuege abfahren. Sie hatte eine Haengematte mit Meerblick unter Palmen besetzt. Dicke, fette Wellenberge rauschten Tag und Nacht. Jack war Alt-Hippie, Traveller aus Passion, bekennender Spiegeltrinker und fruehverrentet. Von Jack hatte Greta auch eine kleine Gitarre geschenkt gekriegt. Sie uebte und lernte taeglich neue Akkorde. Per Video-Botschaft hatte sie vom lieben Gott eine Melodie erhalten, die sie allerdings etwas anders interpretierte: Die Welt ist fies. Die Welt ist mies. Die Welt ist dumm. Die Welt ist krumm. Die Welt ist zum auf den Mond schiessen! Zum das Virus kriegen! Zum auf die Fresse treten!

Das waere jetzt ein schoener Schluss fuer unsere kleine Geschichte gewesen, wenn da nicht abschliessend noch eine gute Frage waere, die uns weiterhin beschaftigt: Wer ist Angela Merkel wirklich und was ist in dem kleinen Koffer den Gott ihr gab? Wir machen es kurz: Im Koffer sind die 10 definitiven, ultimativen, finalen Formeln zur Eroberung der Weltherrschaft in 365 Tagen. Die 10 Weltherrschaftsformeln wurden in den unterirdischen Laboratorien des Instituts fuer vergleichende Irrelevanz vom Buero fuer unloesbare Aufgaben entwickelt. Sozusagen gesagt: Besser geht’s nicht! Weltgeist Imperium premium league. Und? Wer ist Angela Merkel? Angela Merkel ist kein Alien, wie mancher meint zu meinen, sondern arbeitet ganz profan fuer den franzoesischen Geheimdienst als Maulwurf. Angela – oder sollen wir besser sagen: Angelique! – sondiert das Feld und lockert die Erde fuer die frankophone Weltherrschaft. Vive la france! Vive la republique! Liberte! Egalite! Fraternite!

Das ist ein Ende was viele Fragen offen laesst und foermlich ruft nach Fortsetzung. Der Autor ist aber am Ende mit seinen Kuensten. Ihn verlangt es dringend nach Big Chang Bier bottles 0,62er und kleinen Chang Bier Dosen 0,33er mit der Doppeldroehnung im naexten Seven Eleven supermarket oder an der naexten beach bar auf Ex per Strohhalm und Eiswuerfeln.

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voll übertrieben: ließ teil VII! https://diva.copyriot.com/2020/05/16/voll-uebertrieben-liess-teil-vii/ Sat, 16 May 2020 01:01:04 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=431 Waehrend der Nachtwind ueber den Daechern von Bangkok wehte und die Klimaanlagen brummten, wanderte der zunehmende Mond ueber den hell erleuchteten Nachthimmel. Das war ein thailaendischer Halbmond, der relaxte und es locker angehen liess. Ein Mond, der in der Hangematte lag. Der Mond laechelt sagt der Thai. Die Sichel lag horizontal in der Waage und sah aus wie ein fetter Smilie.

Wenig Grund zum lachen hingegen hatten Angela Merkel und Donald Trump. Putins neues Spielzeug, die Putin III, war wahrlich kein Luxusdampfer. Klimaneutral reisen mit Greta Thunberg-Tours? Nein danke! Ist ein Atom-U-Boot klimaneutral? Jetzt war aber nicht die Zeit fuer Streit an Bord. Es ging darum die Welt zu retten! Zumindest fuer Greta Thunberg. Donald Trump hatte andere Prioritaeten. Top I auf der Agenda war die Wiederwahl im Herbst. Aber war das nicht das selbe? Was Angela Merkel dachte war nicht klar erkennbar. Selbst ihr blieb das oft ein Raetsel. Sie liess sich nicht in die Karten schauen.

Die Putin III lag in einer dunklen Ecke vom Containerhafen von Bangkok. Merkel, Thunberg und Trump schluerften eine Instant-Tueten-Suppe in einer von flackernden Neon-Licht nur duerftig erleuchteten Bude. In der Stille der Nacht kraehte der erste Hahn und eine fiese Meute Hunde klaeffte winselnd im Chor. Zwischen den Lagerhallen der Hafen-Anlage naeherten sich die Scheinwerfer von einem Electric-Tuk-Tuk. Das war der Naphta-Bangkok-Taxi-Service mit Deniz am Steuer. ‚Hey Mutti! Was geht ab? Alles klar auf der Andrea Doria?‘ Angela Merkel war sichtlich irritiert. „Mutti?!? Andrea Doria??? Wer war das schon wieder? Udo Lindenberg? Seit wann waren Sie per Du? War das nicht dieser nervige Free-Deniz-Typ, wegen dem sie staendig Stress hatte mit Erdo-Man? Der Mann hatte ihr gerade noch gefehlt! Die sowieso schon etwas unterkuehlten Mundwinkel von Angela Merkel vereisten bei dieser Gelegenheit an den Raendern noch ein wenig mehr.

Deniz gab Gas. Auf den mehrspurigen High-Speed-Auto-Routen von Bangkok ging es kreuz und quer, up and down, wie auf der Floersheimer Kerb. Deniz hatte von Naphta den Auftrag Greta Thunberg zur Train-Station zu bringen. Aus den Boxen kraechzte heiser „Highway to hell“ von AC/DC. Starkstrom / Wechselstrom. ‚Das passt schon!‘ wie der Franke sagt. Deniz hatte jede Menge Thai-Energy im Blut. Auch Greta nuckelte an ihrem hochdosierten Thai-Energy-Drink. An den Ampelanlagen sammelten sich laut roehrend die ersten Massentransporter und Mopedkolonnen zum taeglichen Stau. Toxische Gase lagen in der Luft und waberten im grauen Dunst der anbrechenden Morgendaemmerung ueber den Asphalt.

An der Hua Lamphong Train-Station versemmelte es Deniz dann gruendlich. Er checkte fuer Greta das falsche Ticket. Superbillig. Holzklasse. Extra entschleunigt. Als der Zug mit der ueblichen halbstuendlichen Verspaetung und Greta entschwand, smokete Deniz noch gemuetlich eine Kippe in der Smoke-Verbotszone. Gesundheitsschaedlich smoken in Anti-Raucher-Zonen war definitiv einer der letzten Abenteuer, das der Menschheit noch blieb. Mehrere Verkehrsdelikte spaeter (diesmal lief als Soundtrack zur Untermalung die 80er-Jahre Judas Priest-Hymne ‚breaking the law‘ ) war Deniz retour im Sala Thai Guesthouse. ‚Mai bpen lai‘ sagt der Thai. Macht nix! Wurst! Wurstsalat! Egal! Mistegal! Dienst nach Vorschrift! Auftrag erledigt! Kippe gesmoket. Tagwerk getan. Ab in die Heia. Augen zu.

Gute Seele No.I San servierte zum Fruehstueck im Sala Thai Guesthouse Instant Coffee, geroesteten Toast mit Butter und Marmelade. Als Extra spezi Service noch Spiegel-und Ruehrei. Fuer Minife gab es Cornflakes. Gute Seele No.II Peter kam die Trepper runter: ‚Good Morning!‘ Die work ruft die working class heroes zum Dienst am Spracherwerb in den Strassen von Bangkok. Gute Seele No.III Dam tat das, was er jeden morgen tat. Er waesserte den Dachgarten auf der Dachterasse und gaertnerte in schwarzen Gummistiefeln, Shorts und Strohhut. Dann rollte er sich zur Belohnung eine selbstgedrehte Kippe mit Tabak der Marke schwarzer Krauser, die er aus Deutschland von Noi bezog. Nicht nur der Tabak war schwarz, auch seine Haut war so dunkel wie bei Thais im Sueden von Thailand ueblich. Dam – das hiess schwarz.

‚Deniz liegt noch flach. Den kannst du voll vegessen. Wir machen heute einen kleinen Tagesausflug mit dem Bus ohne Deniz und starten Richtung Insel in der Nacht, wenn er wieder halbwegs fit ist. Morgen frueh sind wir auf der ersten Faehre nach Koh Phangan unterwegs‘.

Wer mit der Linie 507 Richtung Samut Prakan gegenueber vom Lumpini-Tower fahren will, muss erst einmal die rama IV road auf einer Fussgaengerbruecke ueberqueren. Metallisch klapperten die Tritte der Fussgaenger auf den Metalllplatten. Der Kabelsalat der offen verlegten Leitungen spannte sich neben der Bruecke. Der dichte Verkehr rauschte als endloser Strom in immer neuen Wellen ungebremst ueber die 6 Spuren der rama IV road.

Dicht draengeten sich auch die Menschen auf der Strasse. Staendig scherten immer wieder neue Busladungen aus dem Verkehr aus. Die Hydraulik der Tueren oefffnete und schloss sich geraeuschvoll mit den Menschenmassen die ein-und ausstiegen. Der Bus 507 war von der tiefgefrosteteten Sorte und mit einer Klimaanlage bestueckt. Dunkel und finster wirkte der Innenraum hinter getoenten Scheiben. Der rasende Verkehrslaerm drang gedaempft in einer ertraeglichen Vibration durch das Glas. Mit dem Bus ging es quer durch Bangkok Immer wieder stoppte der Bus. Immer wieder stiegen neue Fahrgaeste ein und aus. Es ging weit, weit raus bis an den Stadtrand von Bangkok. Wo fing Bangkok an? Wo hoerte es auf? Gab es das ueberhaupt? Anfang? Ende?

Um die ZeIt zu verkuerzen erzaehlte Noi eine Geschichte. ‚Kennst du die Geschichte vom fraenkischen Frank in Frankie-Town? Minife verneinte. ‚ Das geht so: Das Luxusquartier von Frankie-Town hiess up-town. Dort wohnten die Franks. Das war das Adelsgechlecht von Frankie-Town. Den Franks ging es nicht schlecht. Es gab super viele Gruende neidisch zu sein. Sie hatten Super-Luxus-Apartments mit Extra-Luxus-Badewannen und Balkon-Aussen-Anlagen. Es gab fette Riesen-Sofas und Mega-Giga-Flachbildschirme. Ihre Hauptbeschaeftigung war Panzer spielen im Internet und Pizza futtern. Es gab auch ernorme Restekammern an potato chips und Bier zum runterspuelen.

Der fraenkische Frank war Thronfolger. Bis er aber mal an die Macht ran durfte konte noch ewig dauern. Die Frank-Mamas waren praktisch unsterblich. Sie wurden zwar immer kleiner und kleiner, bis man sie nur noch unter der Lupe sehen konnte. Desto kleiner sie wurden, desto gifitger wurden sie auch. Leg dich nie mit einer Frank Mama an! Sie haben immer einen neuen giftigen Giftspruch auf Lager! Der fraenkische Frank hatte also schlechte Karten.

Das Hauptproblem in Frankie-Town war die Schlafkrankheit. Die Leute fingen an staendig su gaehnen, bis ihnen die Augen zufielen. Am Ende kamen sie ueberhaupt nicht mehr aus dem Bett oder fielen einfach auf der Strasse um. Dann schnarchten sie so furchtbar laut, das die Haeuser bald umfielen. Die ganz krassen Faelle kamen in den Keller von Frankie-Town. Der Keller war eine Stadt in der Stadt. Ein unterirdisches Labyrinth. Zum Kelller gab es einen zentralen Aufzug und mehrere geheime Eingaenge. In den Gaengen zum Keller lebten die Streichelmonster. Streichelmonster waren eigentlich ganz harmlos, aber auch voll nervig. Staendig musste man sie streicheln.

Im Keller herrschte einsam und alleine die grossartige Zabosa in ihrem Glaspalast. Zabosa war nicht nur abolut grossartig, sondern auch gartenschlank. Das gefiel dem fraenkischen Frank nicht nur ein kleines wenig, sondern deutlich mehr, als die Prinzessinnen von Frankie-Town. Mit denen hatte es sich der fraenkische Frank schon mehrfach verschissen, weil er staendig bloede Witze ueber ihre dicke Hintern machte und sich auch sonst wie ein bloeder, grosser Bruder benahm. Die grossartige Zabosa stand aber nicht wirklich auf Panzer spielen im Internet, sondern hatte ein Net-Flix-Abo. Der fraenkische Frank war also schon wieder voll der Pechvogel und hatte richtig schlechte Karten‘.

‚Hey! Wir sind ja schon da!‘ Tatsache! Endstation! Der Busfahrer stellte den Motor aus. Wie schnell die Zeit vergeht mit einer guten Geschichte!

Wie geht es weiter?

Wo sind Noi und Minife?

Wer sind die Streichelmonster?

Warum ist die grossartige Zabosa so grossartig?

Fortsetzung folgt.

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GimMeFive! GimMePartFive! https://diva.copyriot.com/2020/04/27/gimmefive-gimmepartfive/ Mon, 27 Apr 2020 00:24:57 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=333 Allah war eigentlich nie da. Den lieben langen Tag schluerfte er trantuetig und teetrinkend im Bademantel rum und studierte in der Zeitung den Wirtschaftsteil mit den aktuellen Zahlen vom Seelenmarkt. Einmal die Woche kam als Beilage das neue Plagenregister. Dort fand sich so manche Anregung.

‚Explosion der Magmavorkommen im Andreasgraben mit atomaren Winter weltweit. Nicht schlecht! Das wird den Unglauebigen lehren wo der Hammer haengt!“ Mohamed war wenig begeistert. Er war sowieso schon fulltime damit beschaeftigt den Koran upzudaten, seit die Saudis die dschiadistische Karte spielten. Da koennte sein boss-man auf solche Sprueche auch echt mal verzichten.’Hey ! Ich denk du bist der liebende Gott?‘ moserte er leicht angenervt rum‘. ‚Man wird ja auch mal laut denken duerfen? Dieses staendige gut sein muessen ist auf Dauer auch nicht gut fuer das Wohlbefinden.‘ Das wirkte, Mohamed wusste es selber, gut sein war echt no fun.

Der liebe Gott liess es auch eher locker angehen. Ganztags schaukelte er in der Haengematte, knackte Kokusnuesse und spielte mit seinem eyePhone rum. Lord Buddha hielt ihnen den lieben Gott bei jeder sich bietenden Gelegenheit als leuchtendes Beispiel fuer eine entspannte Lebensfuehrung vor: ‚Von dem koennt ihr euch was abschneiden. Ihr immer mit euren Streberreligionen. Schaltet doch mal ab! Macht euch locker! Wie sagt der Englaender: Relax!‘

Effizenz macht haesslich. Effektivitaet durch Inaktivitaet“, hoehnten Jesus und Mohamed als Antwort im Chor. Gott meldete sich zu Wort: ‚Ich hab Textnachrichten von Naphta. Donald, Angela und Greta wollen nachverhandeln. Auch Minife hat sich gemeldet. Sie hat keine Lust mit ihrer Family zu urlauben. Ich denk mal die Arbeit ruft. Ich hab Putin Bescheid gesagt. Er soll sie undercover herschaffen‘.

Allah war sauer. ‚Hey! Hallo! Was soll das denn bedeuten? Ich denk wir machen Urlaub? Sind wir hier etwas im home office? Und ueberhaupt! Was will Greta schon wieder? Die Schweden mit ihrer extrem hurmorlosen Art gehen mir sowieso voll auf die Nuesse. Die sind ja fast noch schlimmer als die Deutschen mit ihrer staendigen Rechthaberei. Dauernd gucken sie so superbierernst, als waere gerade jemand gestorben. Der einzige Vorteil an dem Volk ist, das es nur 10 Millionen von ihnen gibt. Und dann noch diese kraechzenden Knacklaute der schwedischen Sprache. Das erinnert mich stark an gligonisch aus „per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams.‘

‚Die Schweizer mit ihrem seltsamen Mofadeutsch sind auch nicht viel besser‘ stoehnte Mohamed. ‚Was ist an Raphael Nadal so geil, das man nonstop mit ihm angeben muss?‘ ‚Oder die Austrias mit ihrer Miesepeterei. Oh my god! Wie ich diese bloedsinnige Gegrantel hasse“, aechzte Jesus. Die Stimmung war definitiv auf dem Nullpunkt. Alle schauten etwas ermattet. Gottes Schoepfung war inperfekt. Schwedenhass scheinbar religionsuebegreifend konsensfaehig. Gott grinste. ‚Greta will jetzt oder nie eine Weltrettungsmaschine sofort. ‚Na super! Demnaechst verlangt sie wohl auch noch das wir uns jetzt oder nie sofort in Luft aufloesen?‘ motzte Allah. Gott grinste noch einmal. ‚Eigentlich gar keine so schlechte Idee. Ich werde darueber nachdenken‘.

In eisiger Hoehe bewegte sich ein winziger Punkt auf dem Radar. In der Daemmerung der Notbeleuchtung im Kabinengang ruckelte die Maschine ueber den Wolkenhimmel und hinterliess wie ein Schwimmer im Freibad nur eine sanfte Kraeuselung in der Luft. Satt und zufrieden lag Minife auf den Sitzreihen der business class und doeste im Halbschlaf vor sich hin.

Unter ihr lagen Staedte wie Leuchtkaeferschwaerme, die im Nachthimmel aufgluehten. Ab 10.000 Meter Flughoehe sah die Erde aus wie eine elektrifizierte Spielzeuglandschaft unter dem Tannenbaum. Das war es, was Noi an ihrem Job liebte: ‚Ich beweg mich zwischen den Zeitzonen. Mein Element sind die Luftmassen. Ich ueberwinde die Erdanziehung. Ich bin festangestellt im Restaurant zwischen den Wolken.

Dann erzaehlte ihr Noi was sie ueber Naphta wusste: ‚Er wohnt noch bei seiner Mutter. Deswegen ist er auch so dick. Seine Mama bekocht ihn Tag und Nacht. Pasta gibt es als Vorspeise. Ich war mal auf Besuch bei ihm zuhause zum Essen eingeladen. Nach mehreren Gaengen ueppiger Speisefolge gab es noch Schnaepse, Kaffee, Schinken, Wein, Obst und getrocknete Fruechte und Nuesse. Italiener sind wie Flugzeuge. Sie essen und trinken in Ueberschalllgeschwindigkeit‘.

‚Dann kommt meistens noch der Naphta-Standardsatz zum Naphta-Standardthema: Ich bin wie das Kaninchen aus Alice im Wunderland. Immer in Eile. Immer zu spaet. und er grinst sein Grinsekatzengrinsen. Weisst du was eine Grinsekatze ist? Kennst du Alice im Wunderland?‘ und sie holte ihr ein Buch mit der Geschichte von Alice im Wunderland und las ihr daraus vor und zeigte ihr die Bilder von Alice, dem Kaninchen mit der Uhr und der Grinsekatze, bis Minife einschlief. Das war wie frueher wenn ihr Vater eine Gute-Nacht-Geschichte vorlas. Das passierte aber nur noch selten. Buecher allgemein schienen im elektrisch aufgeklaerten Multi-Media-Haushalt ihrer Eltern kein besonders grosses Ansehen mehr zu geniessen.

Unterdessen brach unter ihnen langsam der Tag an und auf den Wellenbergen des indischen Ozeans wurde kurz ein ungewoehnliches Fahrzeug sichtbar. Das war weder die ‚Nautilus‘ aus ‚2000 Meter unter dem Meer‘ von Jules Vernes, noch der ‚rote Oktober‘ aus dem gleichnamigen Film mit Sean Connery , sondern die ‚Putin III‘, das neuste Modell der atomangetriebenen U-Boot-Flotte russischer Bauart, mit Donald Trump, Angela Merkel und Greta Thunberg an Bord.

Donald Trump hatte um eine kurze Kippenpause an der frischen Luft gebeten. Das war ihm das alte Arschloch Putin schuldig, nachdem ihm auf Putins Befehl hin, gleich am Anfang der Fahrt, das eyePhone abgenommen wurde. Der einzige Trost war, das er nicht der einzige Junkie auf cold Turkey war. Angela Merkel und Greta Thunberg machten auch nicht den besten Eindruck. Das war wieder einmal so ein klassisches, sadistisches Machtspielchen von Waldimir. Der Geruch der Filterkippe erinnerte ihn an frueher, als er noch ein junges, mieses Arschloch war. Heute war er nur noch ein mieses, altes Arschloch. Die Welt besteht aus Arschloechern und er war das groesste Arschloch. Das war seine Arschloch-Theorie von der Arschloch-Welt.

Wladimir hatte sich fuer Bangkok angeagt. Was dann kam war jetzt schon klar. Die Russen immer mit ihrem hammerharten, superkrassen Hardcore Alk-Exzess. Er hatte auch was von einem zusaetzlichen Ueberraschungsgast gefaselt. Solange der Koenig von Thailand mit seinem Gefolge nicht auch noch an Bord kam war alles in bester Ordnung. Hauptsache die Wiederwahl im November war im Kasten. Aus laengst verflossenen Jugendjahren begann eine Melodie in seinem Kopf sich zu formen: ‚Panic in the streets of London. Panic in the streets of Birmingham..‘ summte er leise vor sich hin und tat zur Feier des Tages einen tiefen Zug auf Lunge, nachdem er vorher nur so rumgepafft hatte.

Wie geht es weiter?

Faengt Donald Trump wieder an zu rauchen?

Was schleppt Putin an?

Boris Johnson?

Wodka O oder Whisky Cola?

Fortsetzung folgt.

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Allways look on the bright side of death https://diva.copyriot.com/2020/04/23/allways-look-on-the-bright-side-of-death/ Thu, 23 Apr 2020 13:58:23 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=328 halli-hallo alle zusammen! Kuerzlich erst hatten wir die Ehre mr. corona im zangkok post studio begruessen zu duerfen. Heute haben wir exclusiv fuer sie doctor death zu Gast. Sozusagen die superlative der superlativen: der godfather of death persoenlich!

zangkok post: Sie gelten als guetiger Samariter, der die geplagten Seelen von ihrem irdischen Jammertal aus fortdauernden Truebsinn, Muehsal und Qual erloest. Wieso rennen die Menschen bei ihrem Anblick weiterhin in Panik und Schrecken davon, statt sie zu umarmen?

dr. death: Ich weiss auch nicht was am ewigen Leben so toll sein soll, das man es staendig verlaengern muss. Das scheint mit der DNA zusammenzuhaengen. Fragen sie die Todgeweihten doch selber mal?

z.p: Wie kann man sie sich am besten vorstellen? Sie treten im Alltagsleben ja kaum noch in Erscheinung?

dr.d.: Thomas Mann hat mich als waechserne Puppe gezeichnet, der nur noch wenig anfhaftet, was der Person einst eigen war, aus der das Leben wich. Er hat mir auch etwas unreines attestiert.

z.p.: Frueher waren sie allgegenwaertig, sozusagen omnipraesent. Heute sind sie vergessen und an den Rand gedraengt. Sind sie reif fuer das Museum?

dr.d: Ich tauge nix als Staatskultur. Ich bin ein Staatsfeind. Ich bin ein Anarchist. Ich lass mich nicht berherrschen.

z.p.: Praezidieren sie das bitte?

dr.d.: Ich darf Walter Benjamin zitieren:’Es gibt fuer die Menschen wie sie sind, nur eine radikale Nachricht und das ist immer die gleiche: der Tod.

z.p.: Nun gibt es aber die lebensverlaengernden Massnahmen?

dr.d.: Das Pseudoleben erzeugt den Pseudotod.

z.p.: Konkreter bitte?!

dr.d.: Den Menschen in den Weltzeitmetropolen, diese truebe Tassen-Sammlung trauriger Gestalten auf dem Weg in den Malstrom, die jeden Tag neu aus ihren schlechten Traeumen erwachen, um panisch auf ihre Displays zu starren, ist nur noch eins gemeinsam: muede zu sein. Ich bin immer hellwach. Ich bin nie muede. Die Feuer des Ganges gehen niemals aus.

z.p.: Ihr erster grosser Auftritt als global player kam mit der Pest, die bis heute im historischen Gedaechtnis haftet. Die spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg kostete doppelt so viele Menschenleben, ist aber lediglich als Fussnote der Geschichte bekannt. Was war der Unterschied?

dr.d.: In der populaeren Darstellung des Mittelalters bin ich der Sensemann mit dem Stundenglas. Ich schaerfte das Bewusstsein fuer die Kuerze des Lebens. Wer noch lebte und ueber die noetigen Gueter verfuegte, kostete sein Leben nun aus. Ich bereitete den Markt fuer Luxusgueter. Ich verfeinerte die Sinne. Ich schuf den Ueberfluss und die Verschwendung. Ich zelebrierte das Leben als Fest. Ich war die Wiege der Renaissance. Ich war der Foerderer der schoenen Kuenste. Ich war die Basis fuer den Aufstieg Europas zur globalen Weltmacht. Ich war die Vorstufe fuer das Anthropozaen.

z.p.: die spanische Grippe….?

dr.d.: Die abhaengigen Massen in den Metropolen waren nach Weltkrieg I traumatisiert von den wildgewordenen Produktivkraeften, die sich in Destruktivkraefte verwandelt hatten. In den Staedten und Doerfern sah man die psychischen und physischen Truemmer amputierter menschlicher Existenz. Wie kann dann eine neue Art zu sterben noch groesser erschrecken? Ich war sozusagen ein guter alter Bekannter und den Menschen vertraut. Die spanische Grippe wurde zur Randnotiz unter ferner liefen auf der letzten Seite. Der Kapitalismus hat 50 Millionen Virustote im arbeitsfaehigen Alter weltweit verschluckt und noch nicht einmal geruelpst. Es war vielleicht auch sehr hilfreich, das es noch kein Fruehstuecksfernsehen und kein Internet gab, mit einer Rasselbande sich widersprechender Virologen als Talkgaeste. Europa, die Welt, lebte noch nicht in einer Diktatur der Meinungsumfragen und Einschaltquoten.

z.p.: Apropos Europa: die alte Welt versklavte die neue Welt vor rund 500 Jahren. Welche Rolle spielten sie dabei?

dr.d.: Der nach Scheisse stinkende Haufen selbsternannter Moechtegern-Gotteskrieger, waere niemals in der Lage gewesen Amerika zu erobern, ohne meine grosszuegige Hilfe. Ich schlug die Schneise in die indigene Zivilisation auf dem Weg der epidemologischen Kriegsfuehrung. Die Konquistatoren schritten ueber Leichenberge, die der massenhafte Virustod kreierte. Erst danach trat das ausgesprochen profitable Handelsdreieck Europa-Afrika-Amerika des britischen Empires in Kraft, durch die das schwarze Gold auf die Sklavenmaerkte der neuen Welt floss.

z.p.: Wir hoeren immer wieder den Zischlaut ‚ICH“von ihnen. Sind sie ein Narziss?

dr.d.: Ich bin kein Buerger mit einer narzistischen ICH -Stoerung. Ich bin ein einfacher Arbeiter. Ich belaestige keine Supermarktkassierer mit meinen Endzeitfantasien. Ich imaginiere keine Pseudowelt in einer Ersatzrealitaet. Ich bin teaetig. Werktaetig. Taeglich. Stuendlich. Jetzt. Ich egalisiere und harmonisiere. Friedhoefe sind die Bibliotheken des Lebens.

z.p.: Stichwort Buecher. Sie sind oft Thema in der Literatur. Sozuagen das letzte Mysterium. Gibt es ein Buch, das sie uns waermstens empfehlen koennen?

dr.d.: Ich empfehle“death machine“, eine Internet-Anthologie, die auf einer zentralen Idee basiert: die sog.’death machine‘. Jeder Mensch hat das Recht ab einem bestimmten Alter seine Todesart zu erfahren. Die ‚death machine‘ ermittelt die Todesart mit Hilfe der DNA. Ich bin dann nicht mehr laenger abstrakt. Ich bin erfahrbar, konkret, vorstellbar, abrufbar in jedem Individium. Das Wissen ueber den eigenen Tod veraendert die Menschen und die Gesellschaft. In einer Geschichte erfaehrt der Protagonist, das er von Loewen zerfleischt wird. Die Vorstellung wird zur Obsession. Seine letzten Worte sind: ‚Kommt nur ihr Biester! Zerfleischt mich!‘.

z.p.: Noch ein paar duerre Worte am Ende von unserem Interview fuer unsere Leser? Ein winke winke?

dr.d.: Loslassen ist angesagt!“

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Gib es dir!!! Gib dir Teil IV!!! https://diva.copyriot.com/2020/04/19/gib-es-dir-gib-dir-teil-iv/ Sun, 19 Apr 2020 13:03:47 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=323 Minife war es langweilig! Soooo laaangweeeilig! Ganz entsetzlich laaangweeeilig! Erst hatte sie sich gefreut endlich wieder ungestoert Einhornserien sehen zu duerfen. Dann passierte etwas sehr, sehr seltsames. Die bunten Einhoerner wurden auf einmal zu grauen Einhoernern. Die Bewegungen erstarrten, bis das Bild komplett einfror und die Einhoerner sie nur noch stumm anstarrten. Das ist ihr noch nie passiert. Wollten die Einhoerner ihr etwas sagen?

Zumindest Schule und Hausaufgaben waren kein Thema mehr. Ihre Eltern waren staendig mit Grosseinkaeufen beschaeftigt, wenn sie nicht gerade mal wieder auf ihr Display starrten. Ihr Vater verliess ueberhaupt nicht mehr das Haus. Er war zwar da. Aber auch nicht da. In seinem Arbeitszimmer sass er nur noch vor dem Monitor, tippte auf die Tasten oder telefonierte mit seinen Arbeitskollegen. Das war neu und hiess ‚home office‘. Ihr Vater erklaerte ihr mies gelaunt: ‚das ist englisch und heisst zuhause ist es am schoensten‘. Neben den ueblichen Spruechen klagte er ueber Rueckenschmerzen und Sodbrennen. Wenn es jemand wagte auch nur in seine Naehe zu kommen, konnte er richtig boese werden. Das war dann ‚Arbeitsstress‘ kommentierte ihre Mutter.

Auf einmal hoerte sie wie ihre Eltern im Nebenraum anfingen leise miteinander zu sprechen. Eltern waren so bloed! Wieso mussten sie immer so ein Riesentheater machen, wenn es Probleme gab, statt mit ihren Kindern vernuenftig zu reden? Dabei wusste jedes Kind sofort Bescheid, wenn Eltern wieder mal so taten als waere alles ganz normal, wenn nichts normal war. Ihre Eltern waren besonders untalentiert als Schauspieler. Sie wusste was zu tun ist. Betont auffaellig schlenderte sie durch die offene Diele und klammerte sich an ihre Mutter. ‚Nein! Minife! Nicht jetzt!!‘ Dann hoppelte sie die Treppe hoch und schmiss die Tuer von ihrem Kinderzimmer zu.

Danach schlich sie sich ins Treppenhaus und lauschte am Absatz der Treppe wie die Stimmen wieder lauter wurden. Immer wenn ihr Vater Recht hatte wurde er laut. Weil er immer Recht hatte wurde er immer laut. ‚Ich halt das nicht mehr laenger aus. Ich brauch meine Ruhe um arbeiten zu koennen. Das ist das beste fuer alle. Morgen klaer ich das mit meiner Mutter.‘ Das war ihr Vater. Ihre Mutter schwieg. Jetzt schwiegen alle beide. Was war los? Oma? Sollten sie zu Oma? Das war so langweilig wie das Amen in der Kirche wo Oma immer betete. Wieso konnten sie nicht mal nach Thailand auf eine Insel fahren wie der liebe Gott?

Ihr Vater hatte es einfach. Nach drei Tagen war er wieder weg und liess sie alleine, um sie nach drei Wochen wieder abzuholen. Das war seine Art Geld zu sparen. Biligurlaub bei Oma auf der Insel. ‚Ist doch schoen hier?‘ ‚Ja! Schoen oede!‘ Jetzt gab es doch das neue Virus-Dingsda? Wollte er Oma um die Ecke bringen? Am naechsten Tag verkuendete ihr Vater die frohe Botschaft als haetten sie sechs Richtige im Lotto gewonnen. Minife hatte nur noch wenig Humor uebrig fuer seine Witze und bereits am Vorabend per Fernbedienung den Notruf alarmiert. „Mach dir keine Sorgen Minife. Wir holen dich am Flughafen ab.“ beruhigte sie eine freundliche weibliche Stimme.

Am Flughafen gab es dann das uebliche Chaos am Check-In-Schalter wegen Uebergepaeck. Dazu kam noch das das Sicherheitspersonal streikte. Ueberall sah man erregte Menschen. Es war richtig was los. Wieso wollten immer noch so viele Menschen von A nach B? Gab es nicht das Virus? Taten den Leuten nicht die Eisbaeren leid, denen das Eis in der Antarktis unter den Tatzen wegschmolz? Was war an B so interessant, wenn sie sowieso wieder nach A zurueckflogen? Minife verstand das alles nicht.

Auf einmal bemerkte sie, das neben ihr ein kleiner Herr stand, der nicht viel groesser war als sie: „Naphta mein Name“, stellte er sich vor. Sie hatte noch nie jemand gesehen, der so komisch aussah. Klein und dick. Eine riesige rot angelaufene Knollennase beherrschte das Gesicht. Schlecht rasiert und dicke Glaeser als Brille. Mit blitzenden Augen und einem fetten Grinsen betrachtete er sie neugierig. Dazu er trug er einen dunklen abgetragenen Anzug mit Streifen, der elegant und schaebig zugleich wirkte. Aus der Weste, die er ueber seinem verschwitzten Hemd trug, lugte ein Flachmann hervor. Hatte er den Anzug und das Hemd aus der Altkleiderkammer? So sah es zumindest aus. Dann passierte etwa sehr seltsames. Es schien ihr als wuerde die Zeit still stehen. Nichst war so, wie es vorher war.

Waehrend der kleine Mann immer noch neben ihr stand, war es sehr ruhig geworden in der Abflugshalle. Das war ja wie bei Dornroeschen, wenn sie sich das Spinnrad in den Finger stach. Alle Leute schienen auf einmal zu schlafen. ‚Wow! Wie geht das denn?‘. Naphta zeigte auf seine Armbanduhr. ‚Siehst du das? Das ist ein Seelomat. Der Antrieb funktioniert mit Mega-Giga-Super-Seelenpower. Ich drueck auf den Knopf hier. Dann bleibt die Zeit stehen. Weisst du was eine Seele ist?“. Minifie schuettelte den Kopf. „Eine Seele ist sehr leicht und sehr klein. Wenn ein Mensch stirbt, haucht er seine Seele aus. Wir handeln mit Seelen auf dem Seelenmarkt. Wir kaufen und verkaufen Seelen. Das ist unser Business.‘ Minife war zu baff um noch mehr Fragen zu stellen.

Sie kamen an einen Schalter von Thai Airways. Dort stand eine Frau in einem eleganten Dress, die sie erwartete und freundlich anlaechelte. ‚Das ist Noi. Noi hilft dir nach Bangkok zu kommen. Wegen deinen Eltern mach dir keine Sorgen. Dein Vater wird denken, das du bei deiner Mutter bist. Deine Mutter wird denken, das du bei deinem Vater bist. So ist das mit Eltern. Manchmal vergessen sie, dass sie Kinder haben. Da hilft auch keine Seelenpower‘. Naphta blinzelte und laechelte milde hinter seinen dicken Glaesern hervor. Dann schraubte er den Verschluss auf von dem Flachmann aus seiner Westentasche und liess das hochprozentige Getraenk ansatzlos die Kehle runterlaufen, das es eine Lust war zuzusehen. Minife hatte diese hohe Kunst, die man nur durch taegliches Training erwerben kann, schon einmal bei einem Mann gesehen, der jeden Tag am Kiosk in ihrer Strasse stand. ‚Manchmal genehmige ich mir einen Schluk gegen das Elend in der Welt. Danach geht es mir einen Moment lang besser. Euch noch einen guten Flug und gruesst mir den lieben Gott schoen von mir.‘

Wer ist Noi?

Wer ist Naphta?

Was gibt es zu essen in der Businessclass?

Was erwartet Minife in Bangkok?

Fortsetzung folgt.

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Der Sexgott an der Autobahn https://diva.copyriot.com/2020/04/17/der-sexgott-an-der-autobahn/ Fri, 17 Apr 2020 00:49:56 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=318 Hart. Haerte. Haerter. Das war er. Das war sein Motto. Braungebrannt. Doppelt verspiegelte Sonnenbrille. Qualitaet. Topware. Discount. Muskelshirt. Baseballkaeppi. Radlerhose. Signalrot. Stramm. Jeder Muskel definiert. Kein Gramm Fett. Muskelaufbau. Eiweisszufuhr. Kraftsport. Taeglich abgezaehlte Einheiten. Takt! Takt!. Takt! Tak! Tak! Tak! Jedes Wort – jeder Satz – ein Geschoss. Eine Symphonie aus Geschossen. Zielgerichtet. Angriff! Attacke! Zeitgewinn. Raumgewinn.

Wenn er dann die Sonnenbrille abnahm und hinter der sonst so coolen Fasade zwei paar Augen in Erscheinung traten, warm und weich und gutherzig, die komplett im Widerspruch zu seinem sonstigen Auftreten standen, war es bereits zu spaet. Dann zerfloss das weibliche Geschlecht unter dem Blick des
selbsternannten Tantra Sex Massage Experten und er konnte fuer die Statistik eine Ziffer hinzufuegen. Sex betrachtete er als Erweiterung seiner Persoenlichkeit. Ein Beduerfnis wie essen und trinken, das mit dem noetigen Ernst betrieben, fester Bestandteil seiner taeglichen Agenda war.

Almabtrieb. Taeglich zaehlter er die Kuehe. Der Mann an der Gitarre. Der einsame Hero. Nischenstar. Strassenstar. Comedian. Gaukler. Meister aller Klassen. Hohe Toene. Tiefe Toene. Trillernd. Lachend. Hohngesang. Improvisation. Das war sein Programm. Showtime. Zirkus. Akrobat. Dichtung. Prince. Jimi Hendrix. Brad Pitt. Madmax. Der Wuestenplanet. Ungeschlagen. Unschlagbar. Er wich keinen Meter zurueck. Das Kinn nach vorne geschoben. Du! Was willst du?! Sollen die Kameltreiber mit ihrem Allah doch kommen. Dabei sah er selber aus wie der Sepp von der Alm. Bronze. Lederhaut. Schlangenhaut. Gold. Silber. Metall.

Das waren so seine Sprueche. Worte. Sprache. Wortmuell. Sprache birgt die Gefahr der Inflation und Wiederholung. Sprache. Worte. Wortmuell. Ungehoert aus Mangel an Zuhoerern. Also tat er das, was alle taten. Er fing an mit sich selber zu sprechen. Er war sich selber ein besserer Zuhoerer. Er alleine war in der Lage seine Worte zu schaetzen. Er hatte es bereits 2019 gesagt: 2020 – kurze Pause – das wird soooo ein Ding! Das glaubst du gar nicht! Sooooo ein Ding! Das es am End dann auch ihn betraf, hatte er dabei nicht bedacht. Scheinbar wurden Opfer verlangt fuer die Endzeit – fuer den Endkampf – fuer den Kampf um die letzen Resourcen.

Dead end Road. So nannte er sein neues Heim. Er sass fest. Schon laenger. Ohne TUEV. Ohne Versicherung. Motorschaden. Der Bus war nur noch Unterkunft. Ein Versteck. Ein Pisseck. Ein Quadrat. Im Busch. Im Dschungel. Der Eingang zum Grundstueck ging durch einen Zaun. Hier war nichts. Garnichts. Rein garnichts. Nur Autobahn und Industriegebiet. LKW-Parkplatz. Schwertransporter. Abgestellte Anhaenger. Den Bus hatte er in einer mondlosen Nacht auf dem Gelaende abgestellt. Was ein Akt! Was ein Wahnsinn! Eine Woche tat ihm jeder Muskel weh. Das war letztes Jahr. Fast noch Winter. Anfang Maerz. Im Sommer war alles gruen. Zugewachsen.

Seine Nachbarn waren die Ratten. Er hatte einen deal mit der Oberratte. Er versorgte sie mit abgelaufenen Essensresten, die er teglich aus den Tonnen hinter den Supermaerkten holte. Dafuer biss die Oberratte jede weitere Ratte weg. In letzter Zeit schien der deal nicht mehr wirksam. Nachwuchs hatte sich eingestellt. Die Jungratten stellten die Rangordnung in Frage. Revierkaempfe fanden nachts statt. Er litt unter Schlafmangel. Ja was denn! Hoert das niemals auf? Geht das immer so weiter? Er hoerte das keifen und quiken, das rascheln und scharren, in nervtoetender Dauerschleife. Rattengift! Er sollte Rattengift streuen! Er fantasierte sich in den Schlaf, wie er mit Handfeurwaffen Jagd auf die Oberratte und die Mutterratte machte.

Als er am naechsten Tag aufstand tat ihm der Schaedel weh. Dieser scheiss Virus! Versaut ihm das Geschaeft. Die Damenwelt auch nicht mehr zugaenglich. Er hatte am Anfang noch gedacht das legt sich und weitergetraellert. Bis es hiess: Ende! Der Typ vom Ordnungsamt hat rumgedroht. Nix mehr Spektakel! Nix mehr Trallala! Haerte. Ausdauer. Energie. Nach dem Fruehstueck, ein Energieriegel, Mindesthaltbarkeit abgelaufen vor ca. 2 Wochen – tat er das was er immer tat. Pumpen! Training! Der Schweiss stand ihm auf der Stirn. Mist! War das der Virus? Unmoeglich! Er war solo. Notgedrungen. Dann noch eine fette Ladung Protein. Magerquark – Mindesthaltbarkeit abgelaufen ca. 1 Woche alt.

Nicht zu vergessen: das Pornoprogramm geile Schlampen dauergeil auf dem Minibildschirm von seinem mobilen Abspielgeraet. Sein Onkel war Arzt gewesen und hatte ihm dringend empfohlen regelmaessig zu onanieren: das Sperma darf nicht im Koerper bleiben, sonst kriegst du Krebs! Das hatte er sich gemerkt und tat moeglichst taeglich seine Pflicht. Stoehnt nur ihr dauergeilen Schlampen! Er stoehnte mit. Das war weniger lustvolles Spiel, sondern mehr harte Arbeit. Das waren noch Zeiten als das Sperma bis an die Decke spritzte. Vertraeumt betrachtet er die Spuren an der Decke und stellte seine Taetigkeit ein.

Nun denn! Was solls! Er wird das Metier wechseln muesen. Als erstes keine Rasur mehr. Ein Bart muss her! Er war jetzt ein Krisenopfer. Ein Coronaopfer! Dann wird er sich mehrere Katzen anschaffen. Er wird sie anlocken mit Leckerbissen. Fleisch aus der Tonne. Mindesthalbarkeit abgelaufen ca. 3 Tage alt. Die Katzen werden es gut bei ihm haben. Und noch ein Hund. Ein lieber kleiner Hund. So ein super suesser Wau-Wau-Schnuffi-Schnuff-ich-schleck-dir-die-Hand-Hund mit ganz lieben Augenaufschlag.

Dann schnorren, betteln, Sitzung machen am ALDI, Penny, Edeka, Marktplatz, Friedensplatz, Bahnhof. Er wird den Roma aus Slowenien mal zeigen wie das Geschaeft auf der Strasse laeuft. Das ist auch eine Frage des Stils. Die koennen noch was von ihm lernen. Das wird eine fette Sause. Money. Fett. Cash. Das wird paradise on earth. Hund und Katz werden wie Loewe und Lamm beisammen sein. Dann wird er Tantra-Sex-Koenig-Sekten-Guru im Zustand der Erleuchtung und im Besitz von literweise Spermapower, die er in Zukunft fuer bessere Zwecke aufspart, um sein Kharma nicht weiter zu schaedigen. Er – der Herr ueber Hund und Katz – der Sexgott an der Autobahn!

Wartet erst mal ab was 2022 los ist!? Da ist dann 2020 rein garnix mehr dagegen!

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Nach das Virus ist vor das Virus https://diva.copyriot.com/2020/04/10/nach-das-virus-ist-vor-dasvirus/ Fri, 10 Apr 2020 06:08:04 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=295 Nichts wird wieder so sein, wie es einmal war. Das ist, stupide und monoton gesagt, das neue Mantra, das durch alle Talk Shows hallt. Ist das wirklich so?

Abstandsgebot, Selbbstisolation, das bewusste Vermeiden von groesseren Menschenmengen – fuer viele Menschen ist das bereits seit Jahren gaengige Praxis. Nichts neues unter der Sonne sozusagen.

Fuer diese Menschen ist das Virus eine Wohltat. Endlich findet ihre Lebensweise die noetige Anerkennung, die sie schon immer wuenschen. Wir haben mit diesen Menschen gesprochen ueber das neue Lebensgefuehl in Zeiten von Pest und Cholera.

Axel P.: Seit das neue Virus da ist fuehl ich mich wieder wohl in meiner Haut. Kein staendiges Jucken mehr. Keine Schweissausbrueche. Kein Erroeten. Keine Hautreaktionen. Ich muss mich nicht mehr staendig uebergeben. Auch keine Panikanfaelle mehr, wenn ich in der U-Bahn sitze, weil sich jemand neben mich draengt. Abstandspflicht fuer alle! Wieso musste dafuer erst das neue Virus kommen?

Anita A.: Massenveranstaltungen fuehren zu Massenpanik. Endlich tut die Politik das Richtige! Auf Massenevents wird sowieso nur der Massengeschmack bedient. Wer braucht das schon?

Klaus P.: Einbahnstrassen in Supermaerkten und Reduzierung der Kunden – das ist der richtige Ansatz. Endlich ist entspanntes shoppen moeglich. Runterkochen auf ein effizentes Quantum. Super! Klasse! Weiter so! Ich wuerde das als Geschaeftsmodell beibehalten. Hier tut sich eine Marktluecke auf.

Anja B.: Zuhause ist es am schoensten. Ich hab hier alles was ich brauch. Wenn ich rausgehen will, geh ich auf den Balkon.

Joachim P.: Ich arbeite als Kassierer im Grossmarkt. Die neuen Abstandsscheiben sind ein Fortschritt. Endlich kein unnoetiger Talk mehr. Das haelt sowieso nur den Betrieb auf. Wir werden dafuer bezahlt die Ware einzuscannen und nicht dafuer als Projektionsflaeche zu dienen. Wer braucht schon die Ausduenstungen menschlicher Seelenqual? Wir sind nicht die Seelsorger der Nation!

Urtha H.: Ich bevorzuge eine klinisch reine Umwelt. Wenn ich mich ausser Haus bewege, was selten vorkommt, trag ich Schutzkleidung. Frueher wurde ich immer schief angesehen. Heute ist das normal.

Sabine S.: Persoenlicher Kontakt finde ich eklig. Menschen sind das Letzte. Dieses staendige Rumgemenschel kann ich nicht ab!

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl an Stimmen. Viel zu frueh wird in der Politik bereits von einer Rueckkehr zur Normalitaet gesprochen. Tut sich hier nicht eine Luecke in der Repraesentation auf? Wir bleiben fuer sie am Ball und informieren weiter zeitnah ueber die neusten Entwicklungen auf dem Virusmarkt.

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iNTERVIEW MIT EINEM VIRUS https://diva.copyriot.com/2020/03/31/interview-mit-einem-virus/ Tue, 31 Mar 2020 21:04:07 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=277 Zangkok Post: Dear Mr.Corona. Sie haben innerhalb kuerzester Zeit eine steile Karriere hingelegt. Sie legen ganze Kontinente lahm. Ihre Klickzahlen sind ernorm. Sie beherrschen die Titelseiten. Was ist das Geheimnis von ihrem Erfolg?

Mr.Corona: Danke! Ich fuehle mich geschmeichelt. Aber ich mach nur meinen Job!

Z.P.: Sie starteten ihre Welt-Tour in Wuhan-City/China. Sie kommen sozusagen als Underdog aus dem Herzland des chinesischen Proletariats. Wollen Sie ein paar Worte an ihren Geburtsort richten?

Mr.C.: Noch mal Supi Danke an die KP China fuer den ‚Surport‘. Das war Spitzeklasse jede Warnung der Aertzte vor Ort zu ignorieren. Danke! Ich komme wieder!!!

Z.P.: Wer sind Sie? Gottes Strafe? Teufels Werk? Sind Sie ein Klimaschuetzer? Die Pest des 21.sten Jahrhunderts?

Mr.C: Hey! Locker bleiben! Kein ’name dropping‘ bitte! Mit Gott und Teufel hab ich nix zu tun! Klimaschutz ist fuer mich schon ein Thema. Ich ‚travel‘ klimaneutral – sozusagen per Anhalter. Fuer die Pest bin ich nicht zustaendig. Aber Danke fuer die Blumen. Was nicht ist kann noch werden.

Z.P.: Die Wissenschaft betrachtet Sie als die Rache der Natur fuer die Verspeisung der letzten Resourcen.Was ist genau dran an der These?

Mr.C.: Zugegebenermassen. Ich bin schon laenger im Geschaeft. Aus der Tierwelt kam eine Stellenausschreibung: Killer gesucht. Wer alles auf vier Beinen verspeist, was bei drei nicht auf den Baeumen ist, landet selber irgendwann auf der Speisekarte.

Z.P.: Was haben Sie eigentlich gegen die aeltere Generation?

Mr.C.: Die Finanzmaerkte wissen es zu schaetzen, dass ich den nicht produktiven Teil der Bevoelkerung bevorzuge. Zukuenftige Generationen werden mir noch dafuer danken, dass ich die Rentenkassen entlaste.

Z.P.: Die Reaktionen der Politik auf ihr Erscheinen ist eine Beschraenkung der Buergerrechte. Lag das in ihrer Intention?

Mr.C.: Sorry! Sorry! Noch mal Sorry! Wie gesagt: Ich mach nur meinen Job! Ich geb nur den ‚Push‘ fuer das was sowieso schon in der Luft lag (hehehe….). Elektronische Ueberwachung? Einschraenkung der Buergerrechte? Latenter Faschismus? Gedankenkontrolle via soziale Medien? Spitzeldienst? Sozialer Pranger? Entmuendigung? Krasser Polizeistaat? So what? Who cares? Ich bin ein Inovationsfaktor! Ich bin der Zeitgeist!

Z.P.: Wer oder was sind Sie nun genau? Der Zeitgeist? Ein Inovationsfaktor? Die Rache der Natur?
Die Sanierung der Rentenkassen?

Mr.C.: Ich bin Alles und Nichts. Ich bin Alpha und Omega. Ich bin Anfang und Ende. Ich bin der Geist, der stets verneint. Ich bin Dieseits und Jenseits. Ich bin Krieg und Frieden. Oder um Heraklit zu zitieren: Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien.

Z.P.: Danke Mr.Corona fuer ihre wahren Worte.

Mr.C.: Gerne!

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Minife und das Virus Teil l https://diva.copyriot.com/2020/03/24/tippe-was/ Mon, 23 Mar 2020 23:05:19 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=239 Wer ist schuld an dem neue Virus
der die Welt in Atem haelt?
Donald Trump? Greta Thurnberg? Angela Merkel?
Die Antwort ist ueberraschend einfach:
Minife Settembrini,
7 1/2 Jahre alt,
will wieder mehr Einhorn Serien sehen!
Seit Minife zur Schule geht
gucken ihre Eltern immer so boese!
Nur weil sie manchmal die Hausaufgaben
ausversehen vergisst.
Das ist extrem ungerecht
weil ihr juengerer Bruder Emanuel(5 Jahre alt)
und ihre kleine Schwester Stina (3 jahre alt)
nie Hauaufgaben machen muessen
und geknuddelt werden
wenn Minife fuer die Schule lernen muss
und Einhorn Serien im Kinderprogramm laufen.
Deswegen hat Minife per Fernbedienung
Lord Buddha, Allah, Mohamed, Jesus Christus
und den lieben Gott
um ein Sofort Hilfe Programm gebeten.
In einer Tele Konferenz
wurde beschlossen als Sofortmassnahme
einen neuen Virus als Geissel der Menschheit
zu starten.
Jetzt kann Minife wieder mehr Einhorn Serien sehen!
Vieleicht sollte mal jemand
mit den Eltern von Minife reden
damit sie Minife wieder mehr knuddeln
und nicht immer so boese gucken?
Vorher ist eine Besserung der Weltlage leider nicht in Sicht.
Die Fernbedienung ist auch gut versteckt.
Selbst wenn – zur Zeit geht nur der A.B. ran:
Hier Engel & Co.
Wir sind ausser Haus.
In dringenden Faellen wenden sie sich bitte
an unsere Partner Firma Satanische Dienste.
Und tschuess!
Es folgt ein kurzes Schweigen.
Dann ein fieses Hehehe.
Das wars.
Die letzte Nachricht war eine Postkarte
vom lieben Gott an Minife:
Liebe Minife!
Sei bitte nicht boese.
Wir machen Strandurlaub in Thailand.
Hab eine schoene Zeit
mit Einhorn Serien gucken.
Liebe Gruesse vom lieben Gott.
Plus verkrakelte Unterschrift:
Lord Buddha,Allah, Mohamed und Jesus.

Wie geht es weiter?

Was haben Donald Trump, Angela, Merkel
und Greta Thurnberg damit zu tun?

Wer sind die Satanischen Dienste?

Fortsetzung Folgt

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