Taz-Humor – diva https://diva.copyriot.com die elevantisierten Sun, 24 May 2020 21:59:19 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6 https://diva.copyriot.com/wp-content/uploads/2020/03/cropped-IMG_25630320_164157-scaled-2-32x32.jpg Taz-Humor – diva https://diva.copyriot.com 32 32 Teil XIIII? Sie werdens nicht bereun! https://diva.copyriot.com/2020/05/24/teil-xiiii-sie-werdens-nicht-bereun/ Sun, 24 May 2020 21:59:19 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=439 Der gewaltige Soundteppich einer dystopischen Gewitterorgel drang Schallwelle auf Schallwelle durch die Nacht. Es folgte eine Schrecksekunde lang nichts ausser Stille. Am Horizont irrten Lichter. Wind rauschte im Blaetterdach. Blitze donnerten entfernt. Ein paar Regentropfen fielen zu Boden. Schrille Vogelschreie ertoenten und Hunde klaefften um die Wette. Meeresrauschen. Wellenklang. Illuminierte Fischerboote. Palmenstauden. Nachtwind. Die Energie der Sonneneinstrahlung, die die Erde wie einen Radiator erhitzte, pulsierte in der Nacht.

Die Wege des Herren sind unergruendlich. Der liebe Gott liess sich nicht in die Karte schauen. Er schwieg und setzte sich barfuss und in Shorts auf sein motor bike und zischte durch den Nachtwind auf den naexten view point. Dort gab es, hoch oben entlegen und auf einsamen Wegen, steile Treppen bergauf, eine chill out aerea mit Partybeleuchtung und Kuehlschrank. Hier nahm sich der liebe Gott eine time out, chillte, relaxte, entspannte, liess es gut sein und sich gut gehen, zaehlte die Sterne, glotzte den Mond an, droehnte sich mit einheimischen Produkten und Bier aus dem Kuehlschrank zu. O,33er Chang Bier Dosen classic auf Ex per Strohhalm mit der Doppeldroehnung. Er klimperte und improvisierte auf seiner Weltrettungsmaschine. Besser gesagt: Weltverbesserungsmaschine. Keine Hammond-Orgel, sondern eine schlichte E-Gitarre. Den Verstaerker, seine dystopische Gewitterorgel, stellte er aus. Wozu noch mehr Krach veranstalten? Es gab bereits genug Radau! Mit einer Gitarre laesst sich die Welt zwar nicht retten, aber zumindest temporaer minimal verbessern.

Dem Schoepfer der Welt war seine eigene Schoepfung gerade mal ziemlich scheissegal. There is no alternative? There is an alternative! Wer den Zeit-Raum-Faktor richtig berechnet, erhaelt Zutritt in eine andere Dimension. Gott ginste diabolisch. FUCK THE WORLD! F.T.W.!!!! No way out? Pustekuchen! Exit! Die Rest-Menschheit – chronisch abgelenkt – staendig auf den falschen Knoepfen rumdrueckend – zeigte er mal so ganz nebenbei den dicken fetten FuckOff/FuckYou-Stinkefinger! Er zischte ein weiteres Bier und klimperte und improvisierte auf seiner Gitarre. Der liebe Gott hatte nur seine kleine Melodie im Kopf: Die Welt ist rund. Die Welt ist bunt. Die Welt ist blau. Die Welt ist schlau. Die Welt ist grau. Die Welt ist miau! Die Welt ist yeah! Die Welt ist baeh!

Gott hielt Empfang. Wie ueblich baumelte er in der Haengematte, knackte Kokusnuesse und spielte mit seinem EyePhone. Die Massen standen nicht gerade Schlange. Fuer heute hatten sich Angela Merkel und Donald Trump angesagt. Gott war nicht sonderlich in Bestform. Der kleine multitoxische Drogenexzess von gestern lag noch auf seiner Schaedeldecke. Auch Angela Merkel und Donald Trump hatten schon mal bessere Tage gesehen. Zum Fruehstueck gab es wieder Instant-Noodle-Soup und Instant-Coffee. Nicht wirklich der kulinarische Hammer. Schroeder und Putin setzten ihren Trink-Sport-Marathon fort. Auch kein erhebender Anblick am fruehen Morgen. Donald wirkte seltsam starr. Er hatte seinen Medikamenten-Cocktail scheinbar falsch dosiert. Oder hatte er wieder vergesen auf den Beipackzettel mit den Risiken und Nebenwirkungen zu sehen? Sein Motto hiess: viel hilft viel! Im Moment hoerte er gerade die Engel singen. Irgendwie war er im falschen Film. Ein maechtiges Halelujah bliess durch sein Gehirn.

Mit Angela gab es keine Probleme. Nach ein wenig Geplaenkel und small talk ueber dies und das, uebergab der liebe Gott ihr den gewuenschten Koffer. Sichtlich zufrieden zog sie ab. Das war definitiv der Tag von Angela Merkel. Donald Trump war da schon eine andere Liga. Gott sprach mit Engelszungen auf ihn ein. Er hatte zur Vorbereitung auf das Meeting einen psychologischen Ratgeber im Umgang mit schweren Faellen von krankhaften Narzismus gelesen. Bester Praesident alles Zeitzonen! Weltallgalaktisch. Supergigantisch. Megafantastisch. Sorry! Es gaebe eventual noch eine kleine Kleinigkeit die seiner Wiederwahl im November moeglicherweise im Weg stehen koennte? Er koennte, sollte, muesste sich vielleicht 1 -2 bessere Berater suchen? Er habe auch bereits mit Bernie Sanders wegen dem Job als Vize-Praesi telefoniert? Auch Michelle Obama sitzt mit im Boot als zukuenftige Gesundheitsministerin? Es gibt dafuer aber eine klitze kleine Bedingung: Maskenpflicht und Twitterverbot fuer Donald? Das ist ja nix! Das geht doch noch? Als Alternative haette er auch noch einen super Job als english teacher in Bangkok im Angebot?!

Gott oeffnete die Augen. Er hatte die schlechte Angewohnheit bei laengeren Vortraegen die Augen zusammenzukneifen. Erst jetzt betrachtete er seinen Kandidaten etwas genauer und bemerkte das irgendetwas gerade verdammt schief lief. Mist! Der Praesident der Vereinigten Staaten von Amerika, gods own country, war erfolgreich ins Nirvana abgedriftet. Fuer Donald fiel nonstop Manna vom Himmel. Der liebe Gott orderte Jesus, Allah, Mohamed und Lord Buddha zur Beratung und Begutachtung an. Da half nix! Der Klassiker! Mittelschwere bis extraharte Religionspsychose. Donald war auserwaehlt und hatte Visionen. Nun ja! Was solls? Who cares? Das kam in den besten Familys vor. Donald wird sich schon wieder einkriegen. Da muss dann spaeter wohl Naphta ran und nachverhandeln? Fuer heute war die Besuchzeit beim lieben Gott zumindest beendet.

Am Abend zur Bye-Bye-Karaoke-Party am beach war Donald dann wieder ganz der Alte. Er hatte einen Fimriss. O.K.? Das war great. Er war great. Sein Smoking war great. Alles war great. Angela Merkel sah auch maechtig schick aus in wallender Abendrobe. Angie war so was von der Superstar des Abends mit ihrem formvollendeten Edith Piaf Vortag: ‚No! Je ne regrette rien!‘ Selbst Gerhard Schroeder war von den Socken. Hatte die EU doch noch eine Chance? Lord Buddha rundete den Abend ab mit dem Morrissey-Hit ‚There’s a light that never goes out‘: ‚I want to see people. I want to go out!‘ traellerte er. Das war soooo schoen! Alle bekamen feuchte Augen. Dann holte Lord Buddha noch Minife, Noi und Deniz auf die Buehne fuer den ultimativen ‚The Smiths‘-Klassiker: ‚Panic in the streets of London. Panic in the streets of Birmingham. And I wonder, wonder, wonder…..burn down the disco! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ! Hang the DJ!‘ Voila! Das war die perfekte Harmony-Family-Love-Party. Love is the Law. Liebe sei das ganze Gesetz.

Der liebe Gott bestellte am naexten Morgen Mohamed, Allah und Jesus zum Morgenreport: ‚Fuer die Weltrettungsmaschine fehlt das entscheidende Element: Zeit. Die Weltrettung wird folglich verschoben auf 2023. Dann ist Greta Thunberg auch volljaehrig. Fuer die naexten 2 Jahre verpissen wir uns in eine andere Dimension‘. Dann zitierte er noch Eric Burdon and the Animals: ‚We gotta get our of this place cause girl there’s a better life for me and you“. Das Argument zog. Alle waren sich einig. Wozu sich selber quaelen und leiden, wenn es auch easy going geht? Am beach sagten sie noch kurz Tschuess an den Rest: ‚Wir zischen ab in eine bessere Welt. Dort sind Eltern lernwillig und Schule und Hausaufgaben fuer Kinder keine gefuehlte Folter. Ihr muesst leider hier bleiben. Zutritt nur fuer Einhoerner. Beach ist ja auch o.k.‘ Dann verwandelten sich Allah, Jesus, Mohamed und der liebe Gott in bunte Einhoerner und zischten auf Fluegeln ab.

„Wow! Nicht schlecht!‘ kommentierte Deniz. Auch Noi war begeistert:’Yo! Coole Show!‘ Nur Minife sagte nix. Sie freute sich! Sie freute sich! Sie freute sich! Sie freute sich auf ganz viele Sandburgen! Lord Buddha blieb als Notbesatzung. Auch Naphta und die Naphta-Pampa kamen vorbei. Es gab einen krassen Kochwettbewerb mit jeder Menge kulinarische Highlights am laufenden Band. Nur Deniz nevte manchmal, weil er staendig damit anfing, das er auf den Markt fahren will und frische Fische holen fuer eine Grill-Party. Und Greta Thunberg? Der ging es gut. Morgens sah man sie immer am Seven Eleven Supermarkt von Ban Krut mit Jack aus Austria rumhaengen. Jack fruehstueckte mit gekuehlten Big Chang Bier in der Hand. Greta schluefte Instant-Soup und Ice-Coffee aus der Dose. In der Ferne hoerte man die Lautsprecherdurchsage vom Bahnhof. Greta liess alle Zuege abfahren. Sie hatte eine Haengematte mit Meerblick unter Palmen besetzt. Dicke, fette Wellenberge rauschten Tag und Nacht. Jack war Alt-Hippie, Traveller aus Passion, bekennender Spiegeltrinker und fruehverrentet. Von Jack hatte Greta auch eine kleine Gitarre geschenkt gekriegt. Sie uebte und lernte taeglich neue Akkorde. Per Video-Botschaft hatte sie vom lieben Gott eine Melodie erhalten, die sie allerdings etwas anders interpretierte: Die Welt ist fies. Die Welt ist mies. Die Welt ist dumm. Die Welt ist krumm. Die Welt ist zum auf den Mond schiessen! Zum das Virus kriegen! Zum auf die Fresse treten!

Das waere jetzt ein schoener Schluss fuer unsere kleine Geschichte gewesen, wenn da nicht abschliessend noch eine gute Frage waere, die uns weiterhin beschaftigt: Wer ist Angela Merkel wirklich und was ist in dem kleinen Koffer den Gott ihr gab? Wir machen es kurz: Im Koffer sind die 10 definitiven, ultimativen, finalen Formeln zur Eroberung der Weltherrschaft in 365 Tagen. Die 10 Weltherrschaftsformeln wurden in den unterirdischen Laboratorien des Instituts fuer vergleichende Irrelevanz vom Buero fuer unloesbare Aufgaben entwickelt. Sozusagen gesagt: Besser geht’s nicht! Weltgeist Imperium premium league. Und? Wer ist Angela Merkel? Angela Merkel ist kein Alien, wie mancher meint zu meinen, sondern arbeitet ganz profan fuer den franzoesischen Geheimdienst als Maulwurf. Angela – oder sollen wir besser sagen: Angelique! – sondiert das Feld und lockert die Erde fuer die frankophone Weltherrschaft. Vive la france! Vive la republique! Liberte! Egalite! Fraternite!

Das ist ein Ende was viele Fragen offen laesst und foermlich ruft nach Fortsetzung. Der Autor ist aber am Ende mit seinen Kuensten. Ihn verlangt es dringend nach Big Chang Bier bottles 0,62er und kleinen Chang Bier Dosen 0,33er mit der Doppeldroehnung im naexten Seven Eleven supermarket oder an der naexten beach bar auf Ex per Strohhalm und Eiswuerfeln.

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Gib Acht! Teil VIII an die Macht! https://diva.copyriot.com/2020/05/22/gib-acht-teil-viii-an-die-macht/ Fri, 22 May 2020 01:07:26 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=435 Monoton wechseln die Zeit-und Klimazonen in den Tropen zwischen heiss, sehr heiss und sehr, sehr heiss. Nur am fruehen Morgen und am spaeten Abend laesst die Sonne etwas Gnade walten. Je laenger die ‚hot season‘ in Thailand dauert und die Regenzeit auf sich warten laesst, desto mehr wird das Wetter zum Mantra der Gespraeche. ‚Hot…‘ heisst es dann. Mehr gab es nicht zu sagen. Die Sonne verbrannte nicht nur die Erde, sie versengte auch das Gehirn.

Lethargisch und schlaff naeherten sich die Zeiger der Uhr, dem Tag, an dem atombombenartige Wolkengebilde anfangen sich am Himmel zu bilden. Ein gewaltiges Grollen kam naeher und naeher. Regenwand auf Regenwand explodierte Tag und Nacht am Horizont. Eine heisse Dusche aus Feuchtigkeit, die in jede einzelne Pore drang, prasselte durch die Wolkendecke. Das ist ein gewaltiger Zauber, der auch etwas faulig und morsch nach Verwesung riecht. Wunden oeffnen sich und eiterten zu immer neuen Kreationen.

Das ist die dunkle und finstere Seite der Tropen, von der man an den aufgeraeumten Traum-Straenden der Back-Packer und Pauschaltouristen nur wenig spuert. Der Strand ist die Verlaengerung der Flughafenhalle. Fertig verpackt und portioniert verlaeuft die Beach-Zeit bis zum Retour-Flug, wie das ruhige Plaetschern von einem Deko-Springbrunnen. Der touristische Blick gleitet nur kurz ueber die Elendsbehausungen, die sich neben den Gleisanlangen langziehen, nachdem der Zug die Hua Lamphong-Train-Station in Richtung Insel-Paradies verlassen hat. Ob unter den fliegenden Haendlern, die lautstark ihre Ware in den Gaengen anpreisen, die sie in Eimern und an Harken durch die Abteile schleppen, auch Bewohner der Slums von Bangkok sind, die taeglich in der Gluthitze unter Wellblech schmoren?

Spektakulaer erhob sich der rote Feuerball der Sonne am Horizont. Metallisch ratterte das Raederwerk unter den Dielen vom Holzfussboden, der die Schwingungen ungedaempft uebertrug. Das Ballett der Vorhaenge zwischen den aufgerissenen Zugfenstern wehte im Fahrtwind. Je mehr der Zug Tempo gewann, desto infernalischer wurde der Geraeuschepegel. Quitschend und kreischend protestierte das Material vor Anstrengung, wenn der Zug stoppte und sich wieder in Bewegung setzte. Neidisch betrachte Greta Thunberg die reiche Essware von ihrem Sitznachbarn. Askese war nicht gerade der starke point von Lord Buddha. Er glich mehr dem uebergewichtigen Gluecksgott, der in China-Restaurants weltweit den Eingang schmueckte. Mehfach war Greta bereits eingedoest. Der rote Ball, der in der Morgendaemmerung aufstieg, war jetzt eine gleissende Sonne. Schon wieder stand der Zug auf freier Strecke. Unbarmherzig drang die Gluthitze durch die Fenster.

Zur Ueberraschung von Greta Thunberg meldete sich ihr Nachbar und uebermittelte schoene Gruesse von Engel und Co und den satanischen Diensten. ‚Die Weltrettungsmaschine ist noch in Arbeit. Ich fuerchte bis zur Rettung der Welt musst du dich noch ein wenig gedulden. Ich habe eine zornige Falte auf deiner Stirn entdeckt, die dringend glattgebuegelt werden muss. Weltrettungsmaschinen lassen sich nur total relaxt und super entspannt in Gang setzen. Der naexte Ort an dem wir halten ist dafuer bestens geeignet. Hast du jemals das Beduerfnis verspuert an einem unbekannten Ort, der dir auf den ersten Blick gefaellt, spontan auszusteigen? Jetzt ist dafuer die Gelegenheit.‘

Lord Buddha laechelte fast schon eine Spur zu entpannt. Seine letzte zornige Falte hatte er schon vor langer, langer Zeit plattgebuegelt. Bei Greta Thunberg dagegen machte sich besagte Falte wieder bemerkbar, was bedeutete, das sie ihr Hirn anstrengte. Ausserdem hatte sie Hunger. Ihr Knaeckebrotvorrat war am Ende. Dieser Lord Buddha koennte ihr ruhig was abgeben, dann wuerde ihr auch das Denken leichter fallen. In diesem Moment aechzte und ruckelte der Zug. Langsam – sehr, sehr langsam – setzte sich das Raederwerk in Gang. Lord Buddha bot ihr Obst an. Was dann folgte war eine krasse, fette Reste-Verwertungs-Party.

Sichtlich gesaettigt und deutlich relaxter war Greta Thunberg wieder in der Lage ihr Hirn anszustrengen, als sie nur wenig spaeter an der Station anhielten. ‚Why not? Call it a day! Morgen ist auch noch ein Tag! Zugfahren in Thailand ist zwar mega Leinwand. Aber auch hardcore hammer hart anstrengend.‘ Ihr war jetzt mehr nach Meer und Haengematte. Eine leichte Brise kam durch das Abteil geweht. War das die entfernte Brandung der Wellen? Hoerte sie nicht das Meer rauschen? Also packte sie ihren Rucksack und stieg aus. Fuer Lord Buddha gab sie noch liebe Gruesse retour an Gott & Co in Auftrag. Die Lautsprecherdurchsage knackte und kraechzte und die Bimmel an der Station laeutete zur Abfahrt. Betont langsam und unter sehr viel Laerm und Anstregung machte der Zug sich wieder auf den Weg.

Waehrend Greta Thunberg sich auf den langen und beschwerlichen Weg machte, ein besserer Mensch zu werden, fuetterte Angela Merkel die Fische im Golf von Thailand. So richtig schoen abgekotzt, das war erst kuerzlich, bei der letzten Kabinettssitzung. Da musste mal wieder die Mutti ran. Listig laechelte sie und schwelgte still in Erinnerung. Manchmal war es garnicht so schlecht eine Angela Merkel zu sein. Wer war Angela Merkel? Ihre Kritiker behaupten von ihr, sie waere ein ausserirdisches Wesen. Kam Mutti von den Sternen? Praegend fuer ihren Charakter war die FDJ. ‚Bau auf! Freie deutsche Jugend! Bau auf!‘ Das waren noch goldige Zeiten. Aus guten, alten FDJ-Zeiten hatte sie auch ihre Trinkerkondition noch uebrig, die sie bei diversen Staatsbesuchen trainierte. Deswegen war sie auch nur maessig ueberrascht, als Putin, als erste Massnahme, zum Umtrunk einlud.

Als sie mit Donald Trump noch nichtwissend im Hubschrauber von Bangkok nach Pattaya helikopterte, konnte sie schlecht ahnen, wessen Vissage ihr als erstes begegenen wuerde: die fiese Falten-Fresse Gerhard Schroeder! Wie kam das Penner-Gesicht auf die Putin-Luxus-Yacht? Natuerlich (was sonst?) gruesste er prostend mit einer Flasche Bier in der Hand. Gepflegtes Bier nannte er das. Morgens. Mittags. Abends. Bierchen. Bierchen. Bierchen. Mit dem einen saufen? Muss nicht sein! Dieser abgehalfterte Putin-Spezi schlug ihr derartig auf den Magen, das sie sich mehrfach uebergeben musste. Zum Glueck hatte sie fuer solche Faelle eine Spezi-Trinktechnik parat. Wenn die Glaeser die Runde machten, liebte sie es, aus taktischen Gruenden, die Herren warten zu lassen. Prost? Zum Wohle? Ex und Hopp? Nee! Sie dankte erstmal Putin fuer die grossartige Trinkbar. Dann Donald fuer sein schickes Hemd und Gerhard fuer seine tolle Hose. Deren Fressen wurden immer laenger, der Saufdruck immer haerter. Dann empfahl sie sich fuer kleine Maedchen. Den Herren war es recht. Jetzt durften sie bloede Witze machen. Von unten hoerte sie Geschrei und Gepolter. Sollen die mal machen und sich den Rest geben. Morgen war ihr Tag! Morgen war der Tag der Angela Merkel!

Statt sich die Lichter auszuschiessen, liessen Noi und Minife es sich bei Papaya Salat extra scharf mit Mango-Klebreis und Pfannenkuchen super suess im Restaurant ‚Bangkok am Meer‘ gut gehen. Das Restaurant bestand aus Klappstuehlen und Klapptischen neben einem mobilen Stand auf einer Strandpromenade. Ueber dem Flussdelta des Chao Phraya Rivers segelten dichte Vogelschwaerme. ‚Das sind Moewen aus Sibirien, die jeden Winter in Thailand Urlaub machen‘. Minife staunte nicht schlecht ueber die Moewen, die den Besuchern auf der Terasse das Essen aus den Haenden rissen. ‚In den 60er Jahren gab es hier ein Tanzlokal. Meine Oma traf sich hier immer mit ihren Freunden. Wer genug hat von der schlechten Luft in Bangkok, kommt am Wochenende und fuettert die Moewen.‘

‚Liebe Noi! Bitte erzaehl mir noch wie die Geschichte vom fraenkischen Frank und der grossartigen Zabosa weitergeht? Bitte! Bitte! Weitererzaehlen!‘ ‚Also gut: Der fraenkische Frank und die grossartige Zabosa starteten eine heftige On/Off-Beziehung. Die grossartige Zabosa war nicht nur gartenschlank, bildhuebsch und oberschlau, sondern auch mega-verfressen. Der fraenkische Frank musste Zabosa nonstop mit Resten aus der Restekammer von Frankie-Town versorgen. Je mehr potato chips mit Bier die grossartige Zabosa runterspuelte, desto missgelaunter und unleideiger wurde sie, wenn kein Nachschub kam. Irgendwann waren alle Reste weggefuttert. Das ging garnicht! Die grossartige Zabisa schmiss den fraenkischen Frank wie einen alten, abgeranzten Stoff-Teddy-Baer in die naexte Ecke. Die Frank-Mutter wurde von einem Staubsauger weggesaugt und die Streichelmonster uebernahmen die Macht in Frankie-Town.

Frank musste in die down town city-zone von Frankie-Town umziehen. Down town hiess auch Proll-Stadt. Weil: In der Proll-Stadt wohnten die Internet-Prolls, die sich in einer kryptischen Programmiersprache unterhielten. Der fraenkische Frank hielt sich dort mit Pfand sammeln ueber Wasser. In der Gaststaette ‚Zur letzten Lockerung“ trafen sich die Frank-Exilanten zu Schwarzbier und Essig-Chips. Die grossartige Zabosa wurde Serien-Star in einer daily-soup. Der Catering-Service der Serienproduktion loeste die Verorgungsprobleme mit potato chips und Bier fuer immer und Zabosa musste nie wieder Hunger leiden. Der fraenkische Frank sah sie nur noch in der Glotze, wenn er an der Theke von der letzten Lockerung seine Essig-Chips mit Schwarz-Bier runterkippte. Dann fuellte sich sein linkes Auge mit einer kleinen, salzigen Traene und er seufzte traurig. So ist das nun mal: Wo die Liebe hinfaellt, da waechst kein Gras mehr.‘

Wie geht es weiter?

Waechst wirklich kein Gras mehr in Frankie-Town?

Was passiert am Tag der Angela Merkel?

Uebernimmt Mutti die Weltherrschaft?

Fortsetzung folgt

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Hot! Hot! Hot! Virus Inferno! https://diva.copyriot.com/2020/05/02/hot-hot-hot-virus-inferno/ Sat, 02 May 2020 13:00:11 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=340 Das Virus geht seine Gang, frisst sich durch Organismen und Organe und breitet sich auf der Erdoberflaeche und im Luftraum aus. Mutiert, flaniert, vibriert, stimuliert, simuliert, coroniert, kristalliert, kollabiert. High five fuer das Virus Gang! Wir sind das Virus! Was ist neu? Was ist hot? Was bleibt? Was geht? Das Zangkok Post Virus-Markt-Team stellt die neue was-ist-in und was-ist out-Liste vor.

Gute Zeiten fuer Talk-Show-Gastgeber und Talk-Show-Gaeste, fuer Publizisten, Kolumnisten und alle Meinungsmacher und Meinungsfuehrer. Jetzt ist die Zeit der Mahner und Stopper – der Bremser und Drauflosklopper oder der Gasgeber und Bremsklotzloeser und ein paar Gaengehochschalter gekommen. Jetzt darf jeder dahergelaufene Doofkopf seinen Senf dazugeben. Meinungen sind gefragt. Statements. Haltung. Orientierung. Richtungsweiser. Da lang. Hier lang. Dort lang. Fussballbekloppte gegen Virusverrueckte. Virologen gegen Politiologen. Mediziner gegen Manager. Das ganze Gekloppe zeigt uns, um was es geht: es geht um einen Haufen Money, Kohle, Cash, Knete, Fett. Die Lobby-Industrie voll am Start. Wuensch dir was! The Magic of das Virus. Was vorher unmoeglich ist jetzt moeglich. Alles kommt auf den Tisch. Mahlzeit!

Gute Zeiten fuer Schulhasser. Fuer Lehrer, die ihre Schueler hassen und fuer Schueler, die ihre Lehrer hassen. Fuer Lehrer, die Lehrer hassen und fuer Schueler, die Schueler hassen. Alle rufen im Chor: Das ist geil! Das ist geil! Hurra! Hurra! Die Schule brennt!l

Gute Zeiten fuer private und oeffentlich rechtliche Sendeanstalten. Krasser Katastrophenalarm auf allen Kanaelen bis dringend Umschalten angesagt ist. Langeweile pur in Form von Wiederholung auf Wiederholung verbreitet die angenehm valiuminoese Wirkung starker Barbiburate. Alkohol-und Drogennebel als Zugabe. Der Dealer von nebenan verfuegt noch ueber Notvorraete. Ein gewisser Trend nach oben in der Preislage ist erkennbar. Die diesjaehrige Inlands-Gras-Ernte – heiss erwartet.

Gute Zeiten fuer alle Checker, Nieschenspezis, Schwarzfahrer, Bankrotteure und Lohnarbeitsverweigerer. Termin beim Jobcenter? Gecancelt. Sanktionen? Ausgesetzt. Knackis? Entknackt. Was darf bleiben? Das darf bleiben!

Schlechte Zeiten fuer Vorstaende. Manager in Spitzenpositionen muessen betteln gehen bei Kreditgebern. Das ist nicht gut fuer das Ego. 10 x taeglich Bitteschoen und Dankschoen sagen ist no fun. Auch ungut fuer den Anzugsstoff. Auf den Knieen rumrutschen scheuert. Das haben sie nicht so gut drauf, die Damen und Herren in den Vorstandsetagen. Das ist not so easy. Das will gelernt sein.

Gute Zeiten fuer kritische Theatermacher. Der alte, weisse Mann, die Harvey Weinsteins dieser Welt, sind eingelockt. Wer in zwei Jahren noch nicht virustot, dement oder gelaehmt ist kriegt voll auf die Backe mit kritischen Stuecken kritischer Theatermacher.

Gute Zeiten fuer die Rentenkassen. Buergermeister aller Kommunen aufgepasst. In 3 Jahren braucht ihr neue Kitaplaetze. Dann kommt die Generation Corona. Waehrend weibliche Koerper im ganzen Land bereits anfangen sich dramatisch zu veraendern und Hormone den freien Willen manipulieren und umprogrammieren, lernen Eltern, die das alles schon hinter sich haben, ihrern Nachwuchs besser kennen und umgekehrt. No way out! Bitte alle im Chor: We are on the Highway to hell!

Schlechte Zeiten fuer Demo-Veranstalter. Das gute alte Demo-Feeling ist definitiv out. Ueberhaupt: Sprechchoere, Choere allgemein, aber auch Solo-Darbietungen stehen unter Spuckverdacht. Wer seine Stimme nicht schonen und ihr Ausdruck und Wirkung verleihen will, oelt sie einmal die Woche mit einem Staendchen auf dem Balkon, damit sie nicht einrostet.

Gute Zeiten fuer bad cops. Rechtsstaat? Was ist das denn? Gewaltenteilung? Echt? Das gibt es? Lustig! HaHaHa! Jagdszenen auf harmlose Jugendliche? Normale Haerte! Verhaeltnismaessigkeit? Das sind sowieso die Kriminellen von morgen!

Schlechte Zeiten fur Junkies. Der User ist der Loser. Panikkaeufe auf den Strassen von Frankfurt.

Gute Zeiten fuer Sado-Maso-Anhaenger. Oberauspeitscher/in Angela und Olaf im schwarz-rot-goldenen Gumminanzug lassen Luigi und Pedro aus der Suedzone an ihren Fuessen riechen.

Gute Zeiten fuer Nazis. Alle Forderungen erfuellt. Grenzen dicht. Alle Deutschen heim im Reich per Regierungsflieger. Jetzt muss nur noch Angie weg und alles ist gut.

Gute Zeiten fuer Atheisten, Nonkonformisten und Schicksalsglaeubige alle Art. Das oeffentliche Glaubensbekenntnis ist out. Nietzsche hat es bereits vor ueber 100 Jahren verkuendet: ‚Gott ist tot!‘ Das Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen. „Wir haben ihn getoetet!“ Manche Erkenntnis braucht etwas laenger, um bis zu den Glaeubigen vorzudringen.

Gute Zeiten fuer Muslima Mamas. Der Alptraum jeder deutschen Hausfrau – 4 Wochen Weihnachten am Stueck (Ramadan) faellt dieses Jahr flach. Gecancelt wegen Corona. Fuesse hochlegen ist angesagt.

Gute Zeiten fue alle naechsten Angehoerigen zeitig bzw. unzeitig Verstorbener. Keine unnoetigen Trauergaeste. Keine unnoetigen Worte der Troestung. Keine langen Reden. Keine unnoetigen Ausgaben fuer essen und trinken.

Ansonsten: Umverteilung ist angesagt. Wer Promi ist muss spenden. Oder es gibt kein Hochglanzfoto in der naechsten Ausgabe der Stars und Sternchen Gala.

Die weiteren Aussichten: Mies! Ganz, ganz mies! Verzweiflung, Terror, Angst in den Augen der Hungerleider und Tageloehner in den Favelas und Slums der Welt. In der flirrenden Hitze untertaeniger Spannung keimen Subversion und Ungehorsam neben Aversion und Ressentiments.

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Allways look on the bright side of death https://diva.copyriot.com/2020/04/23/allways-look-on-the-bright-side-of-death/ Thu, 23 Apr 2020 13:58:23 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=328 halli-hallo alle zusammen! Kuerzlich erst hatten wir die Ehre mr. corona im zangkok post studio begruessen zu duerfen. Heute haben wir exclusiv fuer sie doctor death zu Gast. Sozusagen die superlative der superlativen: der godfather of death persoenlich!

zangkok post: Sie gelten als guetiger Samariter, der die geplagten Seelen von ihrem irdischen Jammertal aus fortdauernden Truebsinn, Muehsal und Qual erloest. Wieso rennen die Menschen bei ihrem Anblick weiterhin in Panik und Schrecken davon, statt sie zu umarmen?

dr. death: Ich weiss auch nicht was am ewigen Leben so toll sein soll, das man es staendig verlaengern muss. Das scheint mit der DNA zusammenzuhaengen. Fragen sie die Todgeweihten doch selber mal?

z.p: Wie kann man sie sich am besten vorstellen? Sie treten im Alltagsleben ja kaum noch in Erscheinung?

dr.d.: Thomas Mann hat mich als waechserne Puppe gezeichnet, der nur noch wenig anfhaftet, was der Person einst eigen war, aus der das Leben wich. Er hat mir auch etwas unreines attestiert.

z.p.: Frueher waren sie allgegenwaertig, sozusagen omnipraesent. Heute sind sie vergessen und an den Rand gedraengt. Sind sie reif fuer das Museum?

dr.d: Ich tauge nix als Staatskultur. Ich bin ein Staatsfeind. Ich bin ein Anarchist. Ich lass mich nicht berherrschen.

z.p.: Praezidieren sie das bitte?

dr.d.: Ich darf Walter Benjamin zitieren:’Es gibt fuer die Menschen wie sie sind, nur eine radikale Nachricht und das ist immer die gleiche: der Tod.

z.p.: Nun gibt es aber die lebensverlaengernden Massnahmen?

dr.d.: Das Pseudoleben erzeugt den Pseudotod.

z.p.: Konkreter bitte?!

dr.d.: Den Menschen in den Weltzeitmetropolen, diese truebe Tassen-Sammlung trauriger Gestalten auf dem Weg in den Malstrom, die jeden Tag neu aus ihren schlechten Traeumen erwachen, um panisch auf ihre Displays zu starren, ist nur noch eins gemeinsam: muede zu sein. Ich bin immer hellwach. Ich bin nie muede. Die Feuer des Ganges gehen niemals aus.

z.p.: Ihr erster grosser Auftritt als global player kam mit der Pest, die bis heute im historischen Gedaechtnis haftet. Die spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg kostete doppelt so viele Menschenleben, ist aber lediglich als Fussnote der Geschichte bekannt. Was war der Unterschied?

dr.d.: In der populaeren Darstellung des Mittelalters bin ich der Sensemann mit dem Stundenglas. Ich schaerfte das Bewusstsein fuer die Kuerze des Lebens. Wer noch lebte und ueber die noetigen Gueter verfuegte, kostete sein Leben nun aus. Ich bereitete den Markt fuer Luxusgueter. Ich verfeinerte die Sinne. Ich schuf den Ueberfluss und die Verschwendung. Ich zelebrierte das Leben als Fest. Ich war die Wiege der Renaissance. Ich war der Foerderer der schoenen Kuenste. Ich war die Basis fuer den Aufstieg Europas zur globalen Weltmacht. Ich war die Vorstufe fuer das Anthropozaen.

z.p.: die spanische Grippe….?

dr.d.: Die abhaengigen Massen in den Metropolen waren nach Weltkrieg I traumatisiert von den wildgewordenen Produktivkraeften, die sich in Destruktivkraefte verwandelt hatten. In den Staedten und Doerfern sah man die psychischen und physischen Truemmer amputierter menschlicher Existenz. Wie kann dann eine neue Art zu sterben noch groesser erschrecken? Ich war sozusagen ein guter alter Bekannter und den Menschen vertraut. Die spanische Grippe wurde zur Randnotiz unter ferner liefen auf der letzten Seite. Der Kapitalismus hat 50 Millionen Virustote im arbeitsfaehigen Alter weltweit verschluckt und noch nicht einmal geruelpst. Es war vielleicht auch sehr hilfreich, das es noch kein Fruehstuecksfernsehen und kein Internet gab, mit einer Rasselbande sich widersprechender Virologen als Talkgaeste. Europa, die Welt, lebte noch nicht in einer Diktatur der Meinungsumfragen und Einschaltquoten.

z.p.: Apropos Europa: die alte Welt versklavte die neue Welt vor rund 500 Jahren. Welche Rolle spielten sie dabei?

dr.d.: Der nach Scheisse stinkende Haufen selbsternannter Moechtegern-Gotteskrieger, waere niemals in der Lage gewesen Amerika zu erobern, ohne meine grosszuegige Hilfe. Ich schlug die Schneise in die indigene Zivilisation auf dem Weg der epidemologischen Kriegsfuehrung. Die Konquistatoren schritten ueber Leichenberge, die der massenhafte Virustod kreierte. Erst danach trat das ausgesprochen profitable Handelsdreieck Europa-Afrika-Amerika des britischen Empires in Kraft, durch die das schwarze Gold auf die Sklavenmaerkte der neuen Welt floss.

z.p.: Wir hoeren immer wieder den Zischlaut ‚ICH“von ihnen. Sind sie ein Narziss?

dr.d.: Ich bin kein Buerger mit einer narzistischen ICH -Stoerung. Ich bin ein einfacher Arbeiter. Ich belaestige keine Supermarktkassierer mit meinen Endzeitfantasien. Ich imaginiere keine Pseudowelt in einer Ersatzrealitaet. Ich bin teaetig. Werktaetig. Taeglich. Stuendlich. Jetzt. Ich egalisiere und harmonisiere. Friedhoefe sind die Bibliotheken des Lebens.

z.p.: Stichwort Buecher. Sie sind oft Thema in der Literatur. Sozuagen das letzte Mysterium. Gibt es ein Buch, das sie uns waermstens empfehlen koennen?

dr.d.: Ich empfehle“death machine“, eine Internet-Anthologie, die auf einer zentralen Idee basiert: die sog.’death machine‘. Jeder Mensch hat das Recht ab einem bestimmten Alter seine Todesart zu erfahren. Die ‚death machine‘ ermittelt die Todesart mit Hilfe der DNA. Ich bin dann nicht mehr laenger abstrakt. Ich bin erfahrbar, konkret, vorstellbar, abrufbar in jedem Individium. Das Wissen ueber den eigenen Tod veraendert die Menschen und die Gesellschaft. In einer Geschichte erfaehrt der Protagonist, das er von Loewen zerfleischt wird. Die Vorstellung wird zur Obsession. Seine letzten Worte sind: ‚Kommt nur ihr Biester! Zerfleischt mich!‘.

z.p.: Noch ein paar duerre Worte am Ende von unserem Interview fuer unsere Leser? Ein winke winke?

dr.d.: Loslassen ist angesagt!“

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Gib es dir!!! Gib dir Teil IV!!! https://diva.copyriot.com/2020/04/19/gib-es-dir-gib-dir-teil-iv/ Sun, 19 Apr 2020 13:03:47 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=323 Minife war es langweilig! Soooo laaangweeeilig! Ganz entsetzlich laaangweeeilig! Erst hatte sie sich gefreut endlich wieder ungestoert Einhornserien sehen zu duerfen. Dann passierte etwas sehr, sehr seltsames. Die bunten Einhoerner wurden auf einmal zu grauen Einhoernern. Die Bewegungen erstarrten, bis das Bild komplett einfror und die Einhoerner sie nur noch stumm anstarrten. Das ist ihr noch nie passiert. Wollten die Einhoerner ihr etwas sagen?

Zumindest Schule und Hausaufgaben waren kein Thema mehr. Ihre Eltern waren staendig mit Grosseinkaeufen beschaeftigt, wenn sie nicht gerade mal wieder auf ihr Display starrten. Ihr Vater verliess ueberhaupt nicht mehr das Haus. Er war zwar da. Aber auch nicht da. In seinem Arbeitszimmer sass er nur noch vor dem Monitor, tippte auf die Tasten oder telefonierte mit seinen Arbeitskollegen. Das war neu und hiess ‚home office‘. Ihr Vater erklaerte ihr mies gelaunt: ‚das ist englisch und heisst zuhause ist es am schoensten‘. Neben den ueblichen Spruechen klagte er ueber Rueckenschmerzen und Sodbrennen. Wenn es jemand wagte auch nur in seine Naehe zu kommen, konnte er richtig boese werden. Das war dann ‚Arbeitsstress‘ kommentierte ihre Mutter.

Auf einmal hoerte sie wie ihre Eltern im Nebenraum anfingen leise miteinander zu sprechen. Eltern waren so bloed! Wieso mussten sie immer so ein Riesentheater machen, wenn es Probleme gab, statt mit ihren Kindern vernuenftig zu reden? Dabei wusste jedes Kind sofort Bescheid, wenn Eltern wieder mal so taten als waere alles ganz normal, wenn nichts normal war. Ihre Eltern waren besonders untalentiert als Schauspieler. Sie wusste was zu tun ist. Betont auffaellig schlenderte sie durch die offene Diele und klammerte sich an ihre Mutter. ‚Nein! Minife! Nicht jetzt!!‘ Dann hoppelte sie die Treppe hoch und schmiss die Tuer von ihrem Kinderzimmer zu.

Danach schlich sie sich ins Treppenhaus und lauschte am Absatz der Treppe wie die Stimmen wieder lauter wurden. Immer wenn ihr Vater Recht hatte wurde er laut. Weil er immer Recht hatte wurde er immer laut. ‚Ich halt das nicht mehr laenger aus. Ich brauch meine Ruhe um arbeiten zu koennen. Das ist das beste fuer alle. Morgen klaer ich das mit meiner Mutter.‘ Das war ihr Vater. Ihre Mutter schwieg. Jetzt schwiegen alle beide. Was war los? Oma? Sollten sie zu Oma? Das war so langweilig wie das Amen in der Kirche wo Oma immer betete. Wieso konnten sie nicht mal nach Thailand auf eine Insel fahren wie der liebe Gott?

Ihr Vater hatte es einfach. Nach drei Tagen war er wieder weg und liess sie alleine, um sie nach drei Wochen wieder abzuholen. Das war seine Art Geld zu sparen. Biligurlaub bei Oma auf der Insel. ‚Ist doch schoen hier?‘ ‚Ja! Schoen oede!‘ Jetzt gab es doch das neue Virus-Dingsda? Wollte er Oma um die Ecke bringen? Am naechsten Tag verkuendete ihr Vater die frohe Botschaft als haetten sie sechs Richtige im Lotto gewonnen. Minife hatte nur noch wenig Humor uebrig fuer seine Witze und bereits am Vorabend per Fernbedienung den Notruf alarmiert. „Mach dir keine Sorgen Minife. Wir holen dich am Flughafen ab.“ beruhigte sie eine freundliche weibliche Stimme.

Am Flughafen gab es dann das uebliche Chaos am Check-In-Schalter wegen Uebergepaeck. Dazu kam noch das das Sicherheitspersonal streikte. Ueberall sah man erregte Menschen. Es war richtig was los. Wieso wollten immer noch so viele Menschen von A nach B? Gab es nicht das Virus? Taten den Leuten nicht die Eisbaeren leid, denen das Eis in der Antarktis unter den Tatzen wegschmolz? Was war an B so interessant, wenn sie sowieso wieder nach A zurueckflogen? Minife verstand das alles nicht.

Auf einmal bemerkte sie, das neben ihr ein kleiner Herr stand, der nicht viel groesser war als sie: „Naphta mein Name“, stellte er sich vor. Sie hatte noch nie jemand gesehen, der so komisch aussah. Klein und dick. Eine riesige rot angelaufene Knollennase beherrschte das Gesicht. Schlecht rasiert und dicke Glaeser als Brille. Mit blitzenden Augen und einem fetten Grinsen betrachtete er sie neugierig. Dazu er trug er einen dunklen abgetragenen Anzug mit Streifen, der elegant und schaebig zugleich wirkte. Aus der Weste, die er ueber seinem verschwitzten Hemd trug, lugte ein Flachmann hervor. Hatte er den Anzug und das Hemd aus der Altkleiderkammer? So sah es zumindest aus. Dann passierte etwa sehr seltsames. Es schien ihr als wuerde die Zeit still stehen. Nichst war so, wie es vorher war.

Waehrend der kleine Mann immer noch neben ihr stand, war es sehr ruhig geworden in der Abflugshalle. Das war ja wie bei Dornroeschen, wenn sie sich das Spinnrad in den Finger stach. Alle Leute schienen auf einmal zu schlafen. ‚Wow! Wie geht das denn?‘. Naphta zeigte auf seine Armbanduhr. ‚Siehst du das? Das ist ein Seelomat. Der Antrieb funktioniert mit Mega-Giga-Super-Seelenpower. Ich drueck auf den Knopf hier. Dann bleibt die Zeit stehen. Weisst du was eine Seele ist?“. Minifie schuettelte den Kopf. „Eine Seele ist sehr leicht und sehr klein. Wenn ein Mensch stirbt, haucht er seine Seele aus. Wir handeln mit Seelen auf dem Seelenmarkt. Wir kaufen und verkaufen Seelen. Das ist unser Business.‘ Minife war zu baff um noch mehr Fragen zu stellen.

Sie kamen an einen Schalter von Thai Airways. Dort stand eine Frau in einem eleganten Dress, die sie erwartete und freundlich anlaechelte. ‚Das ist Noi. Noi hilft dir nach Bangkok zu kommen. Wegen deinen Eltern mach dir keine Sorgen. Dein Vater wird denken, das du bei deiner Mutter bist. Deine Mutter wird denken, das du bei deinem Vater bist. So ist das mit Eltern. Manchmal vergessen sie, dass sie Kinder haben. Da hilft auch keine Seelenpower‘. Naphta blinzelte und laechelte milde hinter seinen dicken Glaesern hervor. Dann schraubte er den Verschluss auf von dem Flachmann aus seiner Westentasche und liess das hochprozentige Getraenk ansatzlos die Kehle runterlaufen, das es eine Lust war zuzusehen. Minife hatte diese hohe Kunst, die man nur durch taegliches Training erwerben kann, schon einmal bei einem Mann gesehen, der jeden Tag am Kiosk in ihrer Strasse stand. ‚Manchmal genehmige ich mir einen Schluk gegen das Elend in der Welt. Danach geht es mir einen Moment lang besser. Euch noch einen guten Flug und gruesst mir den lieben Gott schoen von mir.‘

Wer ist Noi?

Wer ist Naphta?

Was gibt es zu essen in der Businessclass?

Was erwartet Minife in Bangkok?

Fortsetzung folgt.

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boese und gemein – aber leider wahr – teil III ist da! https://diva.copyriot.com/2020/04/13/boese-und-gemein-aber-leider-wahr-teil-iii-ist-da/ Mon, 13 Apr 2020 13:08:51 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=315 Unterdessen wurde Donald Trump im oval office langsam nervoes. Seine Wiederwahl war in Gefahr. Das ging gar nicht! Wieso hatte ihn niemand gesagt das dieses blode Virus keine normale Grippe ist? Scheinbar hatte er mal wieder an der falschen Stelle zugehoert. Er war halt kein grossartiger Zuhoerer. Er war ein Macher. Ein deal maker. Ein big man. Er fragte sich, ob er bei dem deal mit den satanischen Diensten mehr auf das kleingedruckte haette achten sollen?

Er wollte eben nicht nur ein big man sein. Er wollte bigger als big sein. Eier wie Nuklearwaffen. Das war sein Motto. Nun kam aber so ein kleines, bloedes Virus aus China (ausgerechnet aus China!) und wollte ihm (ausgrechnet ihm!) die Eier abschneiden. Er wischte sich den Schweiss von der Stirn. War das bereits das Virus?

Er betrachtete sich im Spiegel in Lebensgroesse. Das war immer noch er: Mr. big man. Mr. Donald Trump. Mr. tolle Tolle. Best frisiert. Best rasiert. Best parfuemiert. The President of the United States of America. Er griff zur Fernbedienung und waehlte den Code. Am anderen Ende der Leitung erklang eine attraktive, weibliche Stimme: Hier satanische Dienste. Was kann ich fuer sie tun mr. president?

Auch Angela Merkel stand vor dem Spiegel und uebte Mimik und Gestik fuer ihre Rede. Zerknirschung in den Gesichtszuegen zog sie die Mundwinkel nach unten. Das war gut. Das war gekonnt. Sie war es gewohnt schlechte Nachrichten zu verbreiten. Internationale Finanzkrise, Griechenlandkrise, Fluechtlingskrise, Brexitkrise, Regierungskrise. Krisensitzung auf Krisensitzung. Verhandlungsmarathon auf Verhandlungsmarathon. Den Gegner einkreisen und hypnotisieren und einkreisen und hypnotisieren. Jetzt musste sie aber, um den Ernst der Lage zu unterstreichen, sich direkt ans Volk wenden. Das hob sie sich normalerweise fuer ihre Neujahrsansprache auf.

Eigentlich wollte sie in den letzten zwei Jahre ihrer Kanzlerschaft nur noch eine ruhige Kugel schieben. Lame duck? Egal! Dann war sie eben eine lame duck. Besser lame als dead. Jetzt gab es bereits erste Rufe, sie soll noch mal 4 Jahre ranhaengen. Nee! Also! Muss das sein? Noch mal vier Jahre diese Fratzen ertragen? Putin, Erdoman, big boys I & II – Donald & Boris. Hey! Hallo! Sie war doch nicht die Muddi?! Da konnte die New York Times sie noch so sehr loben und preisen: von wegen sie waere die einzige, die noch nicht komplett das Rad ab hat. Sie hatte einfach keinen Bock mehr.

Mist! Merde! Mist! Kam es wieder? Die Vibration? Das Zittern? Waren das die Risiken und Nebenwirkungen von ihrem Seelendeal mit den satanischen Diensten? Helmut Kohl hatte ihr damals die Fernbedienung in die Hand gedrueckt: Probieren sie das mal! Satanische Dienste – das Abo auf die Macht! Was tun? Lenin lesen? Auch sie griff zur Fernbedienung.

Greta Thunberg lag auf dem Bett von ihrem altersgerecht, im praktischen Ikea-Style, eingerichteten Teenager-Zimmer und liess es ruhig angehen. Virus sei dank wurde der Schulstreik global. Der deal mit den satanischen Diensten ging so: Oekodiktatur weltweit nach dem schwedischen Modell (sozusagen Gedankenkontrolle light) und Ehrenpraesiamt auf Lebenszeit. Von Armageddon Teil II war nicht die Rede gewesen. Sie hatte ein klitzes kleines bisschen ein schlechtes Gewissen. Was ging ab? Ihr Teenagerhirn im Ikea-Style eingerichteten Teenager-Zimmer dachte nach.

Der Ehrenpraesi-Job ging ihr sowieso auf den Sack. Die ICE Verbindungen in Deutschland waren nicht die besten. Staendig umsteigen und Zugausfaelle. Alle Sitzplaetze reserviert. Von Seereisen hatte sie auch die Schnauze voll. Ihr wurde kotzuebel alleine schon bei dem Gedanken. Sie blieb in Zukunft lieber an Land.

Klimaneutral Reden halten, Interviews geben und Haende schuetteln war sowieso nicht mehr ihr Ding. Ihr Ding war death metal! Richtig krasse hammer hardcore lyrics fuer den haertesten death metal aller Zeiten: Neugeboren! Totgeboren! Schon verloren! Auf dieser Welt! Auf dieser Welt! Auf dieser Welt! Tod und Geld! Hass und Geld! Tod und Geld! Kalt! Kalt! Kalt! Hass und Gewalt! Sieg! Sieg! Sieg! Hass und Krieg! Yeah! Das ging ab! Das war viel geiler als Schulstreik fuer den Klimaschutz.

Soll doch in Zukunft diese bloede Kuh Luise Maria Bauernfeind oder wie auch immer sie heissen mag (Namen merken war definitiv nicht ihre starke Seite) das Klimading durchziehen? Dann gab es aber noch diese Idee mit der ultimativen, finalen Weltrettungsmaschine? Und wieder griff eine Hand an diesem Tag zur Fernbedienung, also bereits zum dritten mal, und waehlte den Zahlencode 666.

Wie geht es weiter?

Was geht ab?

Was treibt z.B. Satan wenn er nicht gerade mal wieder arme Seelen quaelt?

Ist er Manager von einer 6 Sterne Boutique Hotel Kette?

Oder ist er einfach nur boese?

Ist er ein er?

Oder eine sie?

Oder ein es?

Was machen die Einhoerner von Minife?

Geht es ihnen gut?

Was macht Minife?

Fortsetzung folgt

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Nach das Virus ist vor das Virus https://diva.copyriot.com/2020/04/10/nach-das-virus-ist-vor-dasvirus/ Fri, 10 Apr 2020 06:08:04 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=295 Nichts wird wieder so sein, wie es einmal war. Das ist, stupide und monoton gesagt, das neue Mantra, das durch alle Talk Shows hallt. Ist das wirklich so?

Abstandsgebot, Selbbstisolation, das bewusste Vermeiden von groesseren Menschenmengen – fuer viele Menschen ist das bereits seit Jahren gaengige Praxis. Nichts neues unter der Sonne sozusagen.

Fuer diese Menschen ist das Virus eine Wohltat. Endlich findet ihre Lebensweise die noetige Anerkennung, die sie schon immer wuenschen. Wir haben mit diesen Menschen gesprochen ueber das neue Lebensgefuehl in Zeiten von Pest und Cholera.

Axel P.: Seit das neue Virus da ist fuehl ich mich wieder wohl in meiner Haut. Kein staendiges Jucken mehr. Keine Schweissausbrueche. Kein Erroeten. Keine Hautreaktionen. Ich muss mich nicht mehr staendig uebergeben. Auch keine Panikanfaelle mehr, wenn ich in der U-Bahn sitze, weil sich jemand neben mich draengt. Abstandspflicht fuer alle! Wieso musste dafuer erst das neue Virus kommen?

Anita A.: Massenveranstaltungen fuehren zu Massenpanik. Endlich tut die Politik das Richtige! Auf Massenevents wird sowieso nur der Massengeschmack bedient. Wer braucht das schon?

Klaus P.: Einbahnstrassen in Supermaerkten und Reduzierung der Kunden – das ist der richtige Ansatz. Endlich ist entspanntes shoppen moeglich. Runterkochen auf ein effizentes Quantum. Super! Klasse! Weiter so! Ich wuerde das als Geschaeftsmodell beibehalten. Hier tut sich eine Marktluecke auf.

Anja B.: Zuhause ist es am schoensten. Ich hab hier alles was ich brauch. Wenn ich rausgehen will, geh ich auf den Balkon.

Joachim P.: Ich arbeite als Kassierer im Grossmarkt. Die neuen Abstandsscheiben sind ein Fortschritt. Endlich kein unnoetiger Talk mehr. Das haelt sowieso nur den Betrieb auf. Wir werden dafuer bezahlt die Ware einzuscannen und nicht dafuer als Projektionsflaeche zu dienen. Wer braucht schon die Ausduenstungen menschlicher Seelenqual? Wir sind nicht die Seelsorger der Nation!

Urtha H.: Ich bevorzuge eine klinisch reine Umwelt. Wenn ich mich ausser Haus bewege, was selten vorkommt, trag ich Schutzkleidung. Frueher wurde ich immer schief angesehen. Heute ist das normal.

Sabine S.: Persoenlicher Kontakt finde ich eklig. Menschen sind das Letzte. Dieses staendige Rumgemenschel kann ich nicht ab!

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl an Stimmen. Viel zu frueh wird in der Politik bereits von einer Rueckkehr zur Normalitaet gesprochen. Tut sich hier nicht eine Luecke in der Repraesentation auf? Wir bleiben fuer sie am Ball und informieren weiter zeitnah ueber die neusten Entwicklungen auf dem Virusmarkt.

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iNTERVIEW MIT EINEM VIRUS https://diva.copyriot.com/2020/03/31/interview-mit-einem-virus/ Tue, 31 Mar 2020 21:04:07 +0000 https://diva.copyriot.com/?p=277 Zangkok Post: Dear Mr.Corona. Sie haben innerhalb kuerzester Zeit eine steile Karriere hingelegt. Sie legen ganze Kontinente lahm. Ihre Klickzahlen sind ernorm. Sie beherrschen die Titelseiten. Was ist das Geheimnis von ihrem Erfolg?

Mr.Corona: Danke! Ich fuehle mich geschmeichelt. Aber ich mach nur meinen Job!

Z.P.: Sie starteten ihre Welt-Tour in Wuhan-City/China. Sie kommen sozusagen als Underdog aus dem Herzland des chinesischen Proletariats. Wollen Sie ein paar Worte an ihren Geburtsort richten?

Mr.C.: Noch mal Supi Danke an die KP China fuer den ‚Surport‘. Das war Spitzeklasse jede Warnung der Aertzte vor Ort zu ignorieren. Danke! Ich komme wieder!!!

Z.P.: Wer sind Sie? Gottes Strafe? Teufels Werk? Sind Sie ein Klimaschuetzer? Die Pest des 21.sten Jahrhunderts?

Mr.C: Hey! Locker bleiben! Kein ’name dropping‘ bitte! Mit Gott und Teufel hab ich nix zu tun! Klimaschutz ist fuer mich schon ein Thema. Ich ‚travel‘ klimaneutral – sozusagen per Anhalter. Fuer die Pest bin ich nicht zustaendig. Aber Danke fuer die Blumen. Was nicht ist kann noch werden.

Z.P.: Die Wissenschaft betrachtet Sie als die Rache der Natur fuer die Verspeisung der letzten Resourcen.Was ist genau dran an der These?

Mr.C.: Zugegebenermassen. Ich bin schon laenger im Geschaeft. Aus der Tierwelt kam eine Stellenausschreibung: Killer gesucht. Wer alles auf vier Beinen verspeist, was bei drei nicht auf den Baeumen ist, landet selber irgendwann auf der Speisekarte.

Z.P.: Was haben Sie eigentlich gegen die aeltere Generation?

Mr.C.: Die Finanzmaerkte wissen es zu schaetzen, dass ich den nicht produktiven Teil der Bevoelkerung bevorzuge. Zukuenftige Generationen werden mir noch dafuer danken, dass ich die Rentenkassen entlaste.

Z.P.: Die Reaktionen der Politik auf ihr Erscheinen ist eine Beschraenkung der Buergerrechte. Lag das in ihrer Intention?

Mr.C.: Sorry! Sorry! Noch mal Sorry! Wie gesagt: Ich mach nur meinen Job! Ich geb nur den ‚Push‘ fuer das was sowieso schon in der Luft lag (hehehe….). Elektronische Ueberwachung? Einschraenkung der Buergerrechte? Latenter Faschismus? Gedankenkontrolle via soziale Medien? Spitzeldienst? Sozialer Pranger? Entmuendigung? Krasser Polizeistaat? So what? Who cares? Ich bin ein Inovationsfaktor! Ich bin der Zeitgeist!

Z.P.: Wer oder was sind Sie nun genau? Der Zeitgeist? Ein Inovationsfaktor? Die Rache der Natur?
Die Sanierung der Rentenkassen?

Mr.C.: Ich bin Alles und Nichts. Ich bin Alpha und Omega. Ich bin Anfang und Ende. Ich bin der Geist, der stets verneint. Ich bin Dieseits und Jenseits. Ich bin Krieg und Frieden. Oder um Heraklit zu zitieren: Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien.

Z.P.: Danke Mr.Corona fuer ihre wahren Worte.

Mr.C.: Gerne!

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