GimMeFive! GimMePartFive!

GimMeFive! GimMePartFive!

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  • Beitrag veröffentlicht:27. April 2020
  • Beitrags-Kategorie:Weltalla

Allah war eigentlich nie da. Den lieben langen Tag schluerfte er trantuetig und teetrinkend im Bademantel rum und studierte in der Zeitung den Wirtschaftsteil mit den aktuellen Zahlen vom Seelenmarkt. Einmal die Woche kam als Beilage das neue Plagenregister. Dort fand sich so manche Anregung.

‚Explosion der Magmavorkommen im Andreasgraben mit atomaren Winter weltweit. Nicht schlecht! Das wird den Unglauebigen lehren wo der Hammer haengt!“ Mohamed war wenig begeistert. Er war sowieso schon fulltime damit beschaeftigt den Koran upzudaten, seit die Saudis die dschiadistische Karte spielten. Da koennte sein boss-man auf solche Sprueche auch echt mal verzichten.’Hey ! Ich denk du bist der liebende Gott?‘ moserte er leicht angenervt rum‘. ‚Man wird ja auch mal laut denken duerfen? Dieses staendige gut sein muessen ist auf Dauer auch nicht gut fuer das Wohlbefinden.‘ Das wirkte, Mohamed wusste es selber, gut sein war echt no fun.

Der liebe Gott liess es auch eher locker angehen. Ganztags schaukelte er in der Haengematte, knackte Kokusnuesse und spielte mit seinem eyePhone rum. Lord Buddha hielt ihnen den lieben Gott bei jeder sich bietenden Gelegenheit als leuchtendes Beispiel fuer eine entspannte Lebensfuehrung vor: ‚Von dem koennt ihr euch was abschneiden. Ihr immer mit euren Streberreligionen. Schaltet doch mal ab! Macht euch locker! Wie sagt der Englaender: Relax!‘

Effizenz macht haesslich. Effektivitaet durch Inaktivitaet“, hoehnten Jesus und Mohamed als Antwort im Chor. Gott meldete sich zu Wort: ‚Ich hab Textnachrichten von Naphta. Donald, Angela und Greta wollen nachverhandeln. Auch Minife hat sich gemeldet. Sie hat keine Lust mit ihrer Family zu urlauben. Ich denk mal die Arbeit ruft. Ich hab Putin Bescheid gesagt. Er soll sie undercover herschaffen‘.

Allah war sauer. ‚Hey! Hallo! Was soll das denn bedeuten? Ich denk wir machen Urlaub? Sind wir hier etwas im home office? Und ueberhaupt! Was will Greta schon wieder? Die Schweden mit ihrer extrem hurmorlosen Art gehen mir sowieso voll auf die Nuesse. Die sind ja fast noch schlimmer als die Deutschen mit ihrer staendigen Rechthaberei. Dauernd gucken sie so superbierernst, als waere gerade jemand gestorben. Der einzige Vorteil an dem Volk ist, das es nur 10 Millionen von ihnen gibt. Und dann noch diese kraechzenden Knacklaute der schwedischen Sprache. Das erinnert mich stark an gligonisch aus „per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams.‘

‚Die Schweizer mit ihrem seltsamen Mofadeutsch sind auch nicht viel besser‘ stoehnte Mohamed. ‚Was ist an Raphael Nadal so geil, das man nonstop mit ihm angeben muss?‘ ‚Oder die Austrias mit ihrer Miesepeterei. Oh my god! Wie ich diese bloedsinnige Gegrantel hasse“, aechzte Jesus. Die Stimmung war definitiv auf dem Nullpunkt. Alle schauten etwas ermattet. Gottes Schoepfung war inperfekt. Schwedenhass scheinbar religionsuebegreifend konsensfaehig. Gott grinste. ‚Greta will jetzt oder nie eine Weltrettungsmaschine sofort. ‚Na super! Demnaechst verlangt sie wohl auch noch das wir uns jetzt oder nie sofort in Luft aufloesen?‘ motzte Allah. Gott grinste noch einmal. ‚Eigentlich gar keine so schlechte Idee. Ich werde darueber nachdenken‘.

In eisiger Hoehe bewegte sich ein winziger Punkt auf dem Radar. In der Daemmerung der Notbeleuchtung im Kabinengang ruckelte die Maschine ueber den Wolkenhimmel und hinterliess wie ein Schwimmer im Freibad nur eine sanfte Kraeuselung in der Luft. Satt und zufrieden lag Minife auf den Sitzreihen der business class und doeste im Halbschlaf vor sich hin.

Unter ihr lagen Staedte wie Leuchtkaeferschwaerme, die im Nachthimmel aufgluehten. Ab 10.000 Meter Flughoehe sah die Erde aus wie eine elektrifizierte Spielzeuglandschaft unter dem Tannenbaum. Das war es, was Noi an ihrem Job liebte: ‚Ich beweg mich zwischen den Zeitzonen. Mein Element sind die Luftmassen. Ich ueberwinde die Erdanziehung. Ich bin festangestellt im Restaurant zwischen den Wolken.

Dann erzaehlte ihr Noi was sie ueber Naphta wusste: ‚Er wohnt noch bei seiner Mutter. Deswegen ist er auch so dick. Seine Mama bekocht ihn Tag und Nacht. Pasta gibt es als Vorspeise. Ich war mal auf Besuch bei ihm zuhause zum Essen eingeladen. Nach mehreren Gaengen ueppiger Speisefolge gab es noch Schnaepse, Kaffee, Schinken, Wein, Obst und getrocknete Fruechte und Nuesse. Italiener sind wie Flugzeuge. Sie essen und trinken in Ueberschalllgeschwindigkeit‘.

‚Dann kommt meistens noch der Naphta-Standardsatz zum Naphta-Standardthema: Ich bin wie das Kaninchen aus Alice im Wunderland. Immer in Eile. Immer zu spaet. und er grinst sein Grinsekatzengrinsen. Weisst du was eine Grinsekatze ist? Kennst du Alice im Wunderland?‘ und sie holte ihr ein Buch mit der Geschichte von Alice im Wunderland und las ihr daraus vor und zeigte ihr die Bilder von Alice, dem Kaninchen mit der Uhr und der Grinsekatze, bis Minife einschlief. Das war wie frueher wenn ihr Vater eine Gute-Nacht-Geschichte vorlas. Das passierte aber nur noch selten. Buecher allgemein schienen im elektrisch aufgeklaerten Multi-Media-Haushalt ihrer Eltern kein besonders grosses Ansehen mehr zu geniessen.

Unterdessen brach unter ihnen langsam der Tag an und auf den Wellenbergen des indischen Ozeans wurde kurz ein ungewoehnliches Fahrzeug sichtbar. Das war weder die ‚Nautilus‘ aus ‚2000 Meter unter dem Meer‘ von Jules Vernes, noch der ‚rote Oktober‘ aus dem gleichnamigen Film mit Sean Connery , sondern die ‚Putin III‘, das neuste Modell der atomangetriebenen U-Boot-Flotte russischer Bauart, mit Donald Trump, Angela Merkel und Greta Thunberg an Bord.

Donald Trump hatte um eine kurze Kippenpause an der frischen Luft gebeten. Das war ihm das alte Arschloch Putin schuldig, nachdem ihm auf Putins Befehl hin, gleich am Anfang der Fahrt, das eyePhone abgenommen wurde. Der einzige Trost war, das er nicht der einzige Junkie auf cold Turkey war. Angela Merkel und Greta Thunberg machten auch nicht den besten Eindruck. Das war wieder einmal so ein klassisches, sadistisches Machtspielchen von Waldimir. Der Geruch der Filterkippe erinnerte ihn an frueher, als er noch ein junges, mieses Arschloch war. Heute war er nur noch ein mieses, altes Arschloch. Die Welt besteht aus Arschloechern und er war das groesste Arschloch. Das war seine Arschloch-Theorie von der Arschloch-Welt.

Wladimir hatte sich fuer Bangkok angeagt. Was dann kam war jetzt schon klar. Die Russen immer mit ihrem hammerharten, superkrassen Hardcore Alk-Exzess. Er hatte auch was von einem zusaetzlichen Ueberraschungsgast gefaselt. Solange der Koenig von Thailand mit seinem Gefolge nicht auch noch an Bord kam war alles in bester Ordnung. Hauptsache die Wiederwahl im November war im Kasten. Aus laengst verflossenen Jugendjahren begann eine Melodie in seinem Kopf sich zu formen: ‚Panic in the streets of London. Panic in the streets of Birmingham..‘ summte er leise vor sich hin und tat zur Feier des Tages einen tiefen Zug auf Lunge, nachdem er vorher nur so rumgepafft hatte.

Wie geht es weiter?

Faengt Donald Trump wieder an zu rauchen?

Was schleppt Putin an?

Boris Johnson?

Wodka O oder Whisky Cola?

Fortsetzung folgt.