voll übertrieben: ließ teil VII!

voll übertrieben: ließ teil VII!

Waehrend der Nachtwind ueber den Daechern von Bangkok wehte und die Klimaanlagen brummten, wanderte der zunehmende Mond ueber den hell erleuchteten Nachthimmel. Das war ein thailaendischer Halbmond, der relaxte und es locker angehen liess. Ein Mond, der in der Hangematte lag. Der Mond laechelt sagt der Thai. Die Sichel lag horizontal in der Waage und sah aus wie ein fetter Smilie.

Wenig Grund zum lachen hingegen hatten Angela Merkel und Donald Trump. Putins neues Spielzeug, die Putin III, war wahrlich kein Luxusdampfer. Klimaneutral reisen mit Greta Thunberg-Tours? Nein danke! Ist ein Atom-U-Boot klimaneutral? Jetzt war aber nicht die Zeit fuer Streit an Bord. Es ging darum die Welt zu retten! Zumindest fuer Greta Thunberg. Donald Trump hatte andere Prioritaeten. Top I auf der Agenda war die Wiederwahl im Herbst. Aber war das nicht das selbe? Was Angela Merkel dachte war nicht klar erkennbar. Selbst ihr blieb das oft ein Raetsel. Sie liess sich nicht in die Karten schauen.

Die Putin III lag in einer dunklen Ecke vom Containerhafen von Bangkok. Merkel, Thunberg und Trump schluerften eine Instant-Tueten-Suppe in einer von flackernden Neon-Licht nur duerftig erleuchteten Bude. In der Stille der Nacht kraehte der erste Hahn und eine fiese Meute Hunde klaeffte winselnd im Chor. Zwischen den Lagerhallen der Hafen-Anlage naeherten sich die Scheinwerfer von einem Electric-Tuk-Tuk. Das war der Naphta-Bangkok-Taxi-Service mit Deniz am Steuer. ‚Hey Mutti! Was geht ab? Alles klar auf der Andrea Doria?‘ Angela Merkel war sichtlich irritiert. „Mutti?!? Andrea Doria??? Wer war das schon wieder? Udo Lindenberg? Seit wann waren Sie per Du? War das nicht dieser nervige Free-Deniz-Typ, wegen dem sie staendig Stress hatte mit Erdo-Man? Der Mann hatte ihr gerade noch gefehlt! Die sowieso schon etwas unterkuehlten Mundwinkel von Angela Merkel vereisten bei dieser Gelegenheit an den Raendern noch ein wenig mehr.

Deniz gab Gas. Auf den mehrspurigen High-Speed-Auto-Routen von Bangkok ging es kreuz und quer, up and down, wie auf der Floersheimer Kerb. Deniz hatte von Naphta den Auftrag Greta Thunberg zur Train-Station zu bringen. Aus den Boxen kraechzte heiser „Highway to hell“ von AC/DC. Starkstrom / Wechselstrom. ‚Das passt schon!‘ wie der Franke sagt. Deniz hatte jede Menge Thai-Energy im Blut. Auch Greta nuckelte an ihrem hochdosierten Thai-Energy-Drink. An den Ampelanlagen sammelten sich laut roehrend die ersten Massentransporter und Mopedkolonnen zum taeglichen Stau. Toxische Gase lagen in der Luft und waberten im grauen Dunst der anbrechenden Morgendaemmerung ueber den Asphalt.

An der Hua Lamphong Train-Station versemmelte es Deniz dann gruendlich. Er checkte fuer Greta das falsche Ticket. Superbillig. Holzklasse. Extra entschleunigt. Als der Zug mit der ueblichen halbstuendlichen Verspaetung und Greta entschwand, smokete Deniz noch gemuetlich eine Kippe in der Smoke-Verbotszone. Gesundheitsschaedlich smoken in Anti-Raucher-Zonen war definitiv einer der letzten Abenteuer, das der Menschheit noch blieb. Mehrere Verkehrsdelikte spaeter (diesmal lief als Soundtrack zur Untermalung die 80er-Jahre Judas Priest-Hymne ‚breaking the law‘ ) war Deniz retour im Sala Thai Guesthouse. ‚Mai bpen lai‘ sagt der Thai. Macht nix! Wurst! Wurstsalat! Egal! Mistegal! Dienst nach Vorschrift! Auftrag erledigt! Kippe gesmoket. Tagwerk getan. Ab in die Heia. Augen zu.

Gute Seele No.I San servierte zum Fruehstueck im Sala Thai Guesthouse Instant Coffee, geroesteten Toast mit Butter und Marmelade. Als Extra spezi Service noch Spiegel-und Ruehrei. Fuer Minife gab es Cornflakes. Gute Seele No.II Peter kam die Trepper runter: ‚Good Morning!‘ Die work ruft die working class heroes zum Dienst am Spracherwerb in den Strassen von Bangkok. Gute Seele No.III Dam tat das, was er jeden morgen tat. Er waesserte den Dachgarten auf der Dachterasse und gaertnerte in schwarzen Gummistiefeln, Shorts und Strohhut. Dann rollte er sich zur Belohnung eine selbstgedrehte Kippe mit Tabak der Marke schwarzer Krauser, die er aus Deutschland von Noi bezog. Nicht nur der Tabak war schwarz, auch seine Haut war so dunkel wie bei Thais im Sueden von Thailand ueblich. Dam – das hiess schwarz.

‚Deniz liegt noch flach. Den kannst du voll vegessen. Wir machen heute einen kleinen Tagesausflug mit dem Bus ohne Deniz und starten Richtung Insel in der Nacht, wenn er wieder halbwegs fit ist. Morgen frueh sind wir auf der ersten Faehre nach Koh Phangan unterwegs‘.

Wer mit der Linie 507 Richtung Samut Prakan gegenueber vom Lumpini-Tower fahren will, muss erst einmal die rama IV road auf einer Fussgaengerbruecke ueberqueren. Metallisch klapperten die Tritte der Fussgaenger auf den Metalllplatten. Der Kabelsalat der offen verlegten Leitungen spannte sich neben der Bruecke. Der dichte Verkehr rauschte als endloser Strom in immer neuen Wellen ungebremst ueber die 6 Spuren der rama IV road.

Dicht draengeten sich auch die Menschen auf der Strasse. Staendig scherten immer wieder neue Busladungen aus dem Verkehr aus. Die Hydraulik der Tueren oefffnete und schloss sich geraeuschvoll mit den Menschenmassen die ein-und ausstiegen. Der Bus 507 war von der tiefgefrosteteten Sorte und mit einer Klimaanlage bestueckt. Dunkel und finster wirkte der Innenraum hinter getoenten Scheiben. Der rasende Verkehrslaerm drang gedaempft in einer ertraeglichen Vibration durch das Glas. Mit dem Bus ging es quer durch Bangkok Immer wieder stoppte der Bus. Immer wieder stiegen neue Fahrgaeste ein und aus. Es ging weit, weit raus bis an den Stadtrand von Bangkok. Wo fing Bangkok an? Wo hoerte es auf? Gab es das ueberhaupt? Anfang? Ende?

Um die ZeIt zu verkuerzen erzaehlte Noi eine Geschichte. ‚Kennst du die Geschichte vom fraenkischen Frank in Frankie-Town? Minife verneinte. ‚ Das geht so: Das Luxusquartier von Frankie-Town hiess up-town. Dort wohnten die Franks. Das war das Adelsgechlecht von Frankie-Town. Den Franks ging es nicht schlecht. Es gab super viele Gruende neidisch zu sein. Sie hatten Super-Luxus-Apartments mit Extra-Luxus-Badewannen und Balkon-Aussen-Anlagen. Es gab fette Riesen-Sofas und Mega-Giga-Flachbildschirme. Ihre Hauptbeschaeftigung war Panzer spielen im Internet und Pizza futtern. Es gab auch ernorme Restekammern an potato chips und Bier zum runterspuelen.

Der fraenkische Frank war Thronfolger. Bis er aber mal an die Macht ran durfte konte noch ewig dauern. Die Frank-Mamas waren praktisch unsterblich. Sie wurden zwar immer kleiner und kleiner, bis man sie nur noch unter der Lupe sehen konnte. Desto kleiner sie wurden, desto gifitger wurden sie auch. Leg dich nie mit einer Frank Mama an! Sie haben immer einen neuen giftigen Giftspruch auf Lager! Der fraenkische Frank hatte also schlechte Karten.

Das Hauptproblem in Frankie-Town war die Schlafkrankheit. Die Leute fingen an staendig su gaehnen, bis ihnen die Augen zufielen. Am Ende kamen sie ueberhaupt nicht mehr aus dem Bett oder fielen einfach auf der Strasse um. Dann schnarchten sie so furchtbar laut, das die Haeuser bald umfielen. Die ganz krassen Faelle kamen in den Keller von Frankie-Town. Der Keller war eine Stadt in der Stadt. Ein unterirdisches Labyrinth. Zum Kelller gab es einen zentralen Aufzug und mehrere geheime Eingaenge. In den Gaengen zum Keller lebten die Streichelmonster. Streichelmonster waren eigentlich ganz harmlos, aber auch voll nervig. Staendig musste man sie streicheln.

Im Keller herrschte einsam und alleine die grossartige Zabosa in ihrem Glaspalast. Zabosa war nicht nur abolut grossartig, sondern auch gartenschlank. Das gefiel dem fraenkischen Frank nicht nur ein kleines wenig, sondern deutlich mehr, als die Prinzessinnen von Frankie-Town. Mit denen hatte es sich der fraenkische Frank schon mehrfach verschissen, weil er staendig bloede Witze ueber ihre dicke Hintern machte und sich auch sonst wie ein bloeder, grosser Bruder benahm. Die grossartige Zabosa stand aber nicht wirklich auf Panzer spielen im Internet, sondern hatte ein Net-Flix-Abo. Der fraenkische Frank war also schon wieder voll der Pechvogel und hatte richtig schlechte Karten‘.

‚Hey! Wir sind ja schon da!‘ Tatsache! Endstation! Der Busfahrer stellte den Motor aus. Wie schnell die Zeit vergeht mit einer guten Geschichte!

Wie geht es weiter?

Wo sind Noi und Minife?

Wer sind die Streichelmonster?

Warum ist die grossartige Zabosa so grossartig?

Fortsetzung folgt.